Alt-AKW reaktivieren – Kanzleramt sympathisiert mit FDP-Vorschlag
Nach der Landtagswahl in Niedersachsen dürfte der Koalitionsstreit um die weitere Nutzung der Atomkraft erst richtig eskalieren. So arbeitet die FDP nicht nur an einer Laufzeitverlängerung für die drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke, sondern wirbt hinter den Kulissen auch an einer Reaktivierung von zwei der insgesamt drei im vergangenen stillgelegten Reaktoren.

Brisant: Auf Druck des mächtigen Arbeitnehmerflügels der SPD soll mittlerweile auch das Kanzleramt offen für eine Wiederinbetriebnahme der zwei bereits vom Netz genommenen Atomkraftwerke sein. Der SPD-Arbeitnehmerflügel erhofft sich durch eine Ausweitung des Stromangebots niedrigere Energiepreise, um der AfD Wind aus den Segeln zu nehmen. Noch sträuben sich jedoch die Grünen vehement gegen eine Renaissance der Atomkraft. Insbesondere Außenministerin Annalena Baerbock soll intern massiv Druck auf Wirtschaftsminister Robert Habeck machen, in der Atomfrage nicht einzuknicken. Offensichtlich erhofft sich Baerbock davon einen Vorteil im Machtkampf mit Habeck, wenn der Wirtschaftsminister angesichts weiter steigender Energiepreise und drohender Blackouts dem Drängen der FDP nach verlängerten AKW-Laufzeiten doch noch zustimmen muss.