Investoren wetten auf stärkere Zinssenkungen
EZB-Präsidentin Christine Lagarde kann mit wenigen Worten die Märkte beeinflussen, dringt aber nicht immer durch. Nach der Ratssitzung am Donnerstag wetten Investoren vermehrt auf stärkere Zinssenkungen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde kann mit wenigen Worten die Märkte beeinflussen, dringt aber nicht immer durch. Nach der Ratssitzung am Donnerstag wetten Investoren vermehrt auf stärkere Zinssenkungen.
Für die deutschen Banken laufen die Geschäfte so gut wie lange nicht. 2023 erreichten sie über alle Bankengruppen hinweg mit 6,2% die höchste EK-Rendite seit 12 Jahren, wie Bundesbank-Daten zeigen. Haupttreiber war die Zinswende der EZB. So lag der Zinsüberschuss für alle Institute 2023 bei 107 Mrd. Euro – zwei Jahre zuvor waren es noch 82 Mrd. Euro.
Das optimistisch interpretierte Zahlenwerk der Researcher zum deutschen Investmentmarkt lebt vor allem vom Basiseffekt. Bei Abstürzen in der Schockwelle der Zinswende von 60 bis 80% ist das natürlich keine Überraschung.
Wenn Analysten die Effizienz von Banken untersuchen, schauen sie bevorzugt auf eine Kennzahl: das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag, die Cost-Income-Ratio (CIR). Seit Ende 2019 hat sich diese in der EU deutlich verbessert, von 64 auf 53%. Banken mussten in Q2 2024 im Schnitt 53 Cent ausgeben, um einen Euro zu verdienen.
Das endgültige Zahlenwerk der Expo Real, inzwischen wohl Europas bedeutendste Messe der professionellen Immobilienwirtschaft, lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor. Die Anzahl der Aussteller sank laut Veranstalter gegenüber dem Vorjahr um 4% auf 1.770 Aussteller. Das dürfte aber ein wenig täuschen, denn die Besucher hatten dieses Jahr eine Reihe großzügiger Loungeflächen zur Verfügung.
Das Leben als Bank ist schwierig. Kaum ist der aktuelle BaFin-Stresstest trotz verschärfter Bedingungen erfolgreich absolviert, droht erneut Ungemach. Die BaFin sieht durch den Zinsanstieg ein Comeback komplexerer Produkte wie Zins- und Expresszertifikate und sorgt sich, ob die Kunden verstehen, was ihnen seitens der Banken angetragen wird.
Das globale Geldvermögen (Ende 2023: 239 Bio. Euro) der privaten Haushalte stieg 2023 um 7,6%, aber die Banken haben immer weniger davon. Nach den pandemiebedingten Boomjahren normalisiert sich zwar die Sparneigung, aber die Kunden verzichten dabei vielfach auf Bankdienste, wobei auch die Rückkehr der Zinsen eine Rolle spielt.
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Jetzt anmeldenDie „5%-Studie“ von Bulwiengesa im Auftrag von Advant Beiten analysiert zum 10. Mal, mit welchen Immobilien sich in einer 10-Jahresperspektive Renditen von 5% erzielen lassen. Die Idee war, im damaligen Niedrigstzins-Umfeld seit 2015 herauszuarbeiten, wo im Immobilienuniversum noch 5% Rendite möglich sind.
Die Zinswende hat in allen Immobilien-Assetklassen an allen Standorten ausnahmslos zu Wertverlusten geführt. Die weiteren Rahmenbedingen wirken sich dann erst graduell aus. Wohnen dürfte durch automatische Diversifikation, stabile Cashflows, weiterhin hohe Nutzernachfrage und nach wie vor überproportional steigende Mieten die Zinswende relativ am stabilsten durchgestanden haben. Das zeigte der Vergleich der Assetklassen auf der Wohnimmobilien-Konferenz des Immobilienbewerterverbands BIIS. Ausnahmslos alle Referenten sehen für die Assetklasse Wohnen zunehmenden Optimismus im Vergleich zur Vorjahrestagung.
Catella Real Estate hat jüngst eine Umfrage unter 250 Top-Investoren der DACH-Region zur Investitionsstimmung durchgeführt. Das Ergebnis bestätigt entgegen den optimistischen Maklermeldungen die anhaltende Zurückhaltung von institutionellen Investoren bei Immobilieninvestments.
Die Zinswende der EZB hat vielen Banken einen Gewinnschub beschert. Die Institute gaben die höheren Zinsen schnell an die Kreditnehmer und langsam an die Sparer weiter. Das ändert sich nun.
Trotz aggressiver Werbekampagnen von Direktbanken führen die allermeisten Deutschen ihr Girokonto bei einer Sparkasse oder Filialbank. Nur Institute, die ihre Flächenpräsenz drastisch reduzierten, verloren Marktanteile. Die Sparkassen, als der bei weitem größte Anbieter, haben sogar selbstbewusst die Rückeroberung der deutschlandweiten 50-Prozentmarke als Ziel ausgerufen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte im Juli betont, dass die Zinsentscheidung im September „weit offen“ ist und von den künftigen Daten abhängt. Entsprechend genau achteten Experten und Investoren auf die Zahlen zur Tariflohn-Entwicklung im Euro-Raum, die die Notenbank am Donnerstag veröffentlichte.
Nachdem PLATOW bereits zu Beginn der Zinswende und der aktuellen Krise im Herbst 2022 die Unterschiede zwischen der Finanzkrise mit einem tiefen und schnellen Einbruch und ebenso schneller Erholung gegenüber den strukturellen und nachhaltigen Entwicklungen der laufenden Krise herausgearbeitet hatte, stellt aktuell Barkow Consulting basierend auf dem JLL-Victor-Index für erstklassige Büroimmobilien in Deutschland die Wertkorrekturen der derzeitigen Krise denen der Jahre 2007 bis 2009 gegenüber.
In Deutschland ist es ein beliebter Volkssport, über zu niedrige Zinsen zu jammern. Jahrelang galt die EZB als Sündenbock, weil sie den Leitzins auf Rekordtief hielt. Inzwischen liegt er so hoch wie lange nicht mehr und dennoch ärgern sich viele Sparer.
In der an Spezialfällen reichen Bankenwelt sind die Autobanken ein besonderer Fall. Die den jeweiligen Herstellern gehörenden Institute bieten in der Praxis nicht nur für jedes Modell und jede gewünschte Ausstattung eine passende Finanzierungslösung. Sie sind auch im klassischen Einlagengeschäft mit Tages- und Festgeldkonten unterwegs und das nicht schlecht.
Lange Zeit galten die Private Markets mit ihrem Unterklassen Private Equity, Venture Capital, Real Estate, Real Assets (v.a. Infrastruktur) und Private Debt als Renditegaranten. Spätestens seit der Zinswende und mit Einsetzen der konjunkturellen Abschwächung hat sich der Wind allerdings gedreht.
Im institutionellen Geschäft mit Wohnungsportfolios wurden im 2. Quartal (2Q) lt. JLL rd. 2,6 Mrd. Euro in den Wohnimmobilienmarkt investiert. Das ist demnach eine Verdreifachung ggü. dem Vorquartal.
Jüngst jährte sich zum zweiten Mal eine Ausnahmesituation am Anleihemarkt, die es in dieser Dauer noch nie gab. Es geht um die Inversion der Zinskurve in den USA, also die Situation, dass die Renditen kurzfristiger Anleihen höher sind als die langfristiger.
Die Kommentare von Ökonomen zu den neuen Zahlen des Ifo-Index, des wichtigsten deutschen Konjunkturfrühindikators, klingen alarmierend. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer spricht von einer „kalten Dusche“, sein ING-Kollege Carsten Brzeski sieht die deutsche Wirtschaft als „Problemkind“ in der Euro-Zone. Laut den Ifo-Zahlen verschlechterte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Juli anders als erwartet weiter.
PLATOW relativiert die viel zitierte Immobilienkrise für den Handel regelmäßig mit dem Hinweis, dass dieses Segment vieles von dem schon hinter sich hat, was dem Büromarkt noch bevorsteht. Auf der einen Seite melden die Researcher von JLL aktuell, dass der Einzelhandel das beste Quartal seit fünf Jahren ablieferte.
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