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Bauern fürchten Verwerfungen an den Agrarmärkten

Unter deutschen Bauern geht Sorge um. Denn der seit vergangenem Mittwoch zwischen Donald Trump und Xi Jingping offen tobende Handelsstreit macht auch vor den Toren ihrer Höfe nicht Halt.

Zwar beschränken sich die angedrohten Strafzölle Chinas auf US-Agrarprodukte wie Soja, Mais, Weizen oder Baumwolle. Die damit einhergehende Nervosität an den Märkten bekommen die hiesigen Landwirte dennoch in Form volatiler Agrar-Rohstoffpreise zu spüren. Am stärksten betroffen zeigte sich seit Beginn der Verbal-Gefechte der Preis für Sojabohnen (-2%). Aber auch Weizen und Mais strauchelten (je -1%). Alle drei sind wichtige Rohstoffe auch für die deutsche Landwirtschaft. Die Bauern fürchten jetzt, die Zeche für den in der Ferne ausgefochtenen Zollstreit zahlen zu müssen.

Am Freitag (6.4.) meldete sich daher Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Bauernverbandes, zu Wort und warnte vor weiteren Verwerfungen, die einer Eskalation zwischen Washington und Peking folgen könnten. Landwirte und Verbraucher dürften nicht Opfer des eigentlich um Industriegüter geführten Handelsstreits zwischen USA, China und der EU werden, fordert Krüsken. Bislang handelt es sich dabei noch um einen Warnruf an die EU, wie uns sein Kollege Udo Hemmerling auf Nachfrage sagt. Doch die Preise für Schweinefleisch geben in den USA bereits nach, was bei den deutschen Bauern schmerzhafte Erinnerungen an das seit 2014 bestehende russische Importembargo für Agrarprodukte der EU weckt, das wiederum die Milchpreiskrise 2015/16 deutlich verschlimmerte und Ertragsverluste von jährlich ca. 1 Mrd. Euro zu Folge hatte. Der Bauernverband sieht daher die EU-Kommission in der Pflicht zu handeln und eine Einigung mit den USA ebenso konsequent herbeizuführen, wie es ihr zuvor bei Stahl und Aluminium möglich war.

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