Bertelsmann – Erst Arbeit, dann das Vergnügen
Kommende Woche, am Donnerstag (6.9.), gehört in Berlin Unter den Linden 1 wieder gute Stimmung zum Pflichtprogramm. Dann schreitet eine große Schar mehr oder weniger prominenter Persönlichkeiten über den roten Teppich, den Liz Mohn und Thomas Rabe von Bertelsmann in der ehemaligen Kommandantur, die heute die Repräsentanz des Großverlags in der Hauptstadt beherbergt, haben ausrollen lassen.
Die exzellente Laune der Gastgeber wird aber nicht aufgesetzt sein, denn soeben hat Bertelsmann die Hj.-Zahlen veröffentlicht, mit denen sowohl Manager Rabe als auch Mohn als Eigentümerin überaus zufrieden sein können. Einmal mehr hat Rabe mit seinem Team bewiesen, dass er die Erwartung stabiler Ertragsströme von Stiftung und Familie erfüllen kann. Die Stellung als größter Umsatz- und Profitträger hat RTL Group ausgebaut. Dahinter liefern sich der erstarkte Dienstleister Arvato und Penguin Random House ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Das Schlimmste hinter sich hat wohl die Hamburger Verlagstochter Gruner + Jahr. Die einstige Ertrags- und Wachstumsperle schrumpft aber weiter leicht.
BMG und die noch junge Education Group machen immer mehr Freude. Der Bereich Printing bleibt schwierig. Gesamtumsatz (von 8,1 Mrd. auf 8,2 Mrd. Euro) und Ergebnis (501 Mio. nach 502 Mio. Euro) glänzen fast mit einer Punktlandung auf Vorjahreshöhe. Rabe sieht Bertelsmann „wachstumsstärker, digitaler, internationaler und diversifizierter“ denn je.