DLA Piper M&A Intelligence Report – Einflussfaktoren bei Transaktionen
Entscheidet die Transaktionsgröße darüber, ob die Kaufpreisfindung im Rahmen einer Auktion oder durch Exklusivverhandlungen erfolgt? Werden Locked-Box-Modelle eher bei Finanzinvestoren eingesetzt, oder dominieren Completion Accounts die am Markt zu beobachtenden Kaufpreismechanismen? Um diese und andere Fragen der Strukturierung von Transaktionsprozessen zu beantworten, hat DLA Piper mehr als 200 Transaktionen aus Kontinentaleuropa (KE) und UK ausgewertet und analysiert, die 2014 von der Rechtsanwaltskanzlei begleitet wurden.
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Die von DLA untersuchten Transaktionen setzen sich aus kompletten Unternehmensverkaufen (100% Share Deal: 67%), teilweisen Anteilsveräußerungen (<100% Share Deal: 16%), reinen Asset Deals (13%), also dem Verkauf einzelner Wirtschaftsgüter und Verbindlichkeiten sowie Mischformen (4%), die beispielsweise bei Unternehmensabspaltungen (Spin-offs) beobachtet wurden, zusammen. Die Auswertung zeigt, dass teilweise Anteilsverkäufe (<100% Share Deal) in KE mit 25% rund dreimal so häufig sind wie in UK. Andererseits wurden in UK mit 17% fast doppelt so viele Asset Deals beobachtet. Auch komplette Unternehmensverkäufe fanden 2014 in UK mit 73% deutlich häufiger statt als in KE (60%).
Abgesehen von der relativen Häufigkeit der einzelnen Transaktionsformen, die nach Angaben von DLA im Aggregat auf Grund der Transaktionsbandbreite einen durchaus repräsentativen Marktüberblick gewähren, hat die Auswertung auch Einflussgrößen wie Transaktionsvolumen und Art des Käufers bzw. Verkäufers unter die Lupe genommen. So korreliert die Dealgröße mit der Entscheidung, ob eine Transaktion im Wege einer Auktion oder durch Exklusivverhandlungen zum Ziel geführt wird. Während beispielsweise bei Transaktionen mit einer Dealgröße von unter 25 Mio. Euro lediglich 8% der Verkaufsprozesse über Auktionen geschlossen wurden, sprang dieser Anteil bei größeren Verkaufsprozessen (>100 Mio. Euro) auf 52%. Auktionsprozesse sind meist kostenintensiver, erzielen dafür aber auch höhere Kaufpreise, was wiederum teilweise die Korrelation mit der Transaktionsgröße erklärt. Darüber hinaus zeigen die Transaktionsdaten, dass der Einsatz von Auktionen von den beteiligten Transaktionsparteien abhängig ist. Auktionsprozesse kommen besonders häufig zur Anwendung (40%), wenn auf Verkäuferseite Private-Equity-Investoren involviert sind. Obwohl Auktionen nach Ansicht von DLA zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen dürften, betrug ihr Anteil an allen Deals nur 20%. Deutlich häufiger wurde exklusiv verhandelt, insbesondere bei Beteiligung strategischer Investoren, da diese ihre anorganischen Wachstumsstrategien selten über Kaufpreise steuern. Hier haben operative Ziele, aus denen Kosteneinspar- oder Absatzpotenziale erwachsen, eine größere Bedeutung.
@ Zusätzliche Informationen zu der Marktstudie können unter dlapiper.presse@dlapiper.com angefragt werden.
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