Energiewende – BASF-Chef Bock wirbt für mehr Pragmatismus
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Dass die Umsetzung der Energiewende nach der ersten Euphorie schnell ins Stocken geraten ist, ist für Bock keine wirkliche Überraschung. Statt rational die Machbarkeit und vor allem Wirtschaftlichkeit neuer Verfahren und Technologien zu diskutieren, dominieren emotional begründete Argumente. Mit seinem Plädoyer für mehr Sachlichkeit ist Bock nicht allein. Denn die Akzeptanz in den großen, auch energieintensiven Industriezweigen für den Umbau der Energieversorgung ist groß. Ihren Beitrag wollen alle leisten, Autobauer, Energiekonzerne, Schwerindustrie. Nur sehen sie das Thema Nachhaltigkeit im Gegensatz zu Politik und Öffentlichkeit eher durch die wirtschaftliche Brille.
Nachhaltigkeit als Wachstumsfeld – für die Chemieindustrie trifft das in besonderem Maße zu. Kunststoffe, die Autos leichter und damit energieeffizienter machen, Dämmstoffe zur Wärmeisolierung von Häusern, leistungsfähige Batterien für die Elektromobilität – die Chemie liefert die Grundlagen. Dass die Chemie dabei nach wie vor auf ihren Kernressourcen Öl und Gas basiert, ist dabei für Bock kein Widerspruch zum Nachhaltigkeitsprinzip. Denn nicht alles, was nachwächst, sei auch automatisch effizient, so der BASF-Chef mit Blick auf die Debatte um Biokraftstoffe. Mehr Wissenschaft, weniger Gefühl – damit ließe sich auch die Energiewende schneller vorantreiben, glaubt Bock.
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