Energiewende – Warnschuss Siemens Gamesa
Wenn es um Finanzierung und Umsetzbarkeit der umstrittenen Klimapolitik geht, sollte gut überlegt sein, wer konsultiert wird. Die theoretische Ausgestaltung ist das eine.
Wie desaströs das realwirtschaftlich ausgehen kann, zeigt der Windturbinenhersteller Siemens Gamesa (s. auch PLATOW Börse) mit gestrichener Ergebnisprognose wg. zusätzlicher Kosten in Mrd.-Höhe, verursacht durch fehlerhafte Produktion und Governance-Versagen. Auch die womöglich überstürzte vollständige Übernahme von Gamesa durch Siemens Energy wird kritisiert.
Der Fall offenbart: Bei der Energiewende stehen wir noch ganz am Anfang. „Nur mit Wind, Sonne und Wasser können wir dieses Industrieland nicht betreiben“, mahnen die Lazard-Banker Marcus Schenck und Christian Kames im „WELT“-Interview. Deutschland benötige mittelfristig mehr flexible Gaskraftwerke und massive Investitionen in Netze. Diese Aussagen möchte man unserer Ampel-Regierung am liebsten einhämmern, denn die intellektuelle Blindheit, mit der die neuen Energiegesetze gestaltet werden, lässt sowohl den gesamten Mittelstand als auch große Konzerne verzweifeln.
Deutsche Politiker wären gut beraten, statt einzig Wissenschaftler aus dem Elfenbeinturm oder Aktivisten, die teilweise ideologische Tendenzen aufweisen, ebenso (und vor allem) Unternehmer, Investmentbanker sowie Finanzierer einzubeziehen, die Zahlenwerk und Wirtschaftlichkeit von Energievorhaben am besten verstehen. ck