Flixbus – 9 Euro-Ticket wird zum Gamechanger

Nach Ablauf der Gültigkeit des 9 Euro-Tickets Ende September und dem Wegfall des Tankrabatts, der bislang nach Angaben des RWI – Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung vom Freitag im Wesentlichen an die Verbraucher weitergegeben wurde, dürfte sich die Lage bei Flixbus wieder etwas entspannen. Allerdings nur vorübergehend. Das Management um CEO und Mitgründer André Schwämmlein arbeitet längst an Gegenstrategien für den realistischen Fall, dass die Politik zusammen mit der Deutschen Bahn ein günstiges und längerfristiges Ticket-Modell auf den Markt bringen sollte. Der Verband der Verkehrsunternehmen schlägt etwa vor, das derzeitige
9 Euro-Ticket für 69 Euro bundesweit fortzusetzen. Das würde freilich das bestehende Ticket- und Preismodell (inkl. Bahn-Card) der Bahn auf der Langstrecke und auch im Regionalverkehr auf den Kopf stellen.
Künftig dürfte die Flix-Gruppe selbst verstärkt auf den Schienenpersonenfernverkehr setzen. Nachdem das in München beheimatete Unternehmen bereits in allen Regionen Deutschlands sowie in Schweden mit FlixTrain vertreten ist, arbeitet das Management jetzt an einer Verdichtung des Angebots, so der Sprecher. Den Wachstumsmöglichkeiten stehen einige Barrieren im Weg. Wichtig sei neben fairen Rahmenbedingungen auch eine Absenkung der Infrastrukturkosten, heißt es weiter.
Viele europäische Länder – etwa Schweden, Italien oder Österreich – sind hier deutlich weiter und haben bereits die Trassengebühren abgesenkt. Dort werden im Allgemeinen in den nächsten Jahren deutlich mehr Investitionen und Wachstum zu beobachten sein. Sofern Deutschland hier mitzieht, so der Wunsch von Flix, werde der Schienenpersonenfernverkehr auch in Deutschland erheblich wachsen.