Flixbus will von höheren Ticketpreisen (noch) nichts wissen
Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Energiekrise auch auf die hiesige Branche der Busunternehmen überschwappt. Freilich richtet sich hier der Blick zwangsläufig auf Flix (früher FlixMobility). So heißt die neue Dachmarke von Flixbus und Flixtrain, nachdem der Marktführer Mitte des Monats seine Rechtsform von einer GmbH zur SE umgewandelt hat.

Noch kann die Gesellschaft das Preisniveau der Tickets halten. „Wir beobachten sowohl die allgemeine Marktsituation als auch die Entwicklung des Dieselpreises sehr sorgfältig. Stand heute können wir unsere Ticket-Preise auf gewohnt attraktivem Flix-Niveau halten“, berichtet uns ein Sprecher auf Nachfrage.
Mit dem weiteren Ausbau des Strecken- und Busangebots könnte sich das jedoch schnell ändern. Noch arbeitet Flix daran, das Angebot und Auslastungsniveau von vor Corona zu erreichen. Aktuell hat das Mobilitätsunternehmen im DACH-Raum 270 Haltestellen ans Flixbus-Netz angeschlossen. In den nächsten Wochen sollen weitere Haltepunkte und Verbindungen hinzukommen, sodass Fahrgäste im Sommer das umfangreichste Flixbus-Angebot seit 2019 vorfinden. Die Auslastung der Busse lag zuletzt weiterhin unter jener vor der Pandemie, das Ostergeschäft war aber „durchaus erfreulich“, heißt es.
Für die künftige Preisgestaltung sind aber auch die Verhandlungen mit den selbstständigen Partnerunternehmen entscheidend, gehen die Verträge doch meist über mehrere Jahre. Hier lässt sich Flix bekanntlich nicht in die Karten schauen. „Wir pflegen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, zu der auch gehört, dass wir uns zu vertraglichen Details nicht äußern“, sagt uns der Sprecher. Kurzfristig stützt auch die staatliche Überbrückungshilfe III, die Flix beantragt hat. Für längerfristige Entspannung sollte aber das kollektive Reisen sorgen, was derzeit interessanter ist als je zuvor. Es ist nachhaltig und schont in Zeiten hoher Benzinpreise den Geldbeutel.