OB-Wahl

Frankfurt braucht einen OB mit Herz für die Wirtschaft

Nach 16 Jahren mit Petra Roth (CDU) war die Wahl von Peter Feldmann (SPD), dem Boris Rhein (CDU), heute Hessen-Premier, 2012 in einer Stichwahl unterlag, ein Experiment. Warum sollte eine wirtschaftsstarke Metropole wie Frankfurt (Platz 4 im deutschen Städteranking der Kölner IW Consult) nicht einen OB haben mit Herz auch fürs Soziale. Wie wir heute wissen, ist das Experiment gänzlich gescheitert.

Die Alte Oper in Frankfurt am Main
Die Alte Oper in Frankfurt am Main © CC0

Der unter Korruptionsverdacht stehende, abgewählte und verurteilte Feldmann war im letzten Jahr seiner 10-jährigen Amtszeit für Frankfurt nur noch schwere Last, hat aber auch in der Zeit davor im Bereich Soziales und Ökologie kaum etwas bewegt. Das berüchtigte Bahnhofsviertel, das sich unter Roth sukzessive erholt hatte und neue Bewohner anzog, fiel zurück und gilt heute mit seiner Vermüllung, den vielen Drogenabhängigen und Bandenkriminalität als sozialer Brennpunkt. Bezeichnenderweise ist mit der kommissarischen OB Nargess Eskandari-Grünberg, Dezernentin für „Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, eine Grüne direkt für diesen Missstand mit zuständig.

Am 5.3. wird Frankfurts neuer OB gewählt. Es gibt 20 Kandidaten, so dass eine Stichwahl am 26.3. wahrscheinlich ist. Mit Uwe Becker schickt die CDU den langjährigen Stadtkämmerer ins Rennen. Weil Frankfurt nach der Kommunalwahl am 14.1.21 von einer Koalition aus Grünen (24,6%), SPD (17%), FDP (7,6%) und Volt (3,7%) regiert wird, die CDU mit 21,9% Opposition wurde, holte ihn Rhein als Staatssekretär zu sich nach Wiesbaden. Jetzt hat Becker die größten Chancen, als OB nach Frankfurt zurückzukehren.

Die Plakate in Frankfurt zeigen einen selbstbewussten, zugleich gewinnend dreinblickenden Becker. Die Partei tritt bei dieser typischen Persönlichkeitswahl bei allen Bewerbern in den Hintergrund. Im Fall der SPD wird das Kandidat Mike Josef, ein völlig unbeschriebenes Blatt, aber kaum retten. Von den Grünen bewirbt sich Manuela Rottmann, die mit Frankfurt kaum mehr als nur akademisch verbunden ist, von der FDP Yanki Pürsün. afs

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