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Gea erwartet keine großen Sprünge

2017 verlief beim Düsseldorfer Maschinenbauer Gea nicht so wie erwartet. Nachdem 2015 das neue Konzernstruktur-Programm „Fit für 2020“ gut angelaufen war, das strukturelle Komplexität reduziert und Wachstum fördern soll, strebten die Rheinländer für das Gj. 2016 operative Gewinne von bis zu 715 Mio. Euro an. Mit starkem Fokus auf die Abnehmerbranchen Nahrungsmittel und Getränke, die über 70% der Auftragseingänge des MDAX-Konzerns ausmachen, fühlte sich der Anlagenbauer gut gerüstet. Die Ernüchterung folgte Mitte Oktober, als Vorstandschef Jürg Oleas völlig überraschend eine Gewinnwarnung aussprach und das hoch gesteckte Ziel kräftig nach unten korrigierte. Die heftige Reaktion der Anleger folgte auf dem Fuß (s. PB v. 16.12.16).

Nun veröffentlichte Gea die vorläufigen Zahlen für 2016. Mit einem Umsatz von rd. 4,49 Mrd. Euro (-2,3% im Vgl. zu 2015) und einem operativen EBITA von 566 Mio. Euro (-8,8%) wurde das revidierte Ziel von 570 Mio. Euro knapp erreicht. Volatile geopolitische Rahmenbedingungen hätten dem Marktumfeld zugesetzt, erklärte Oleas. Gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten, etwa durch den Brexit und die Wahl Trumps, würden auch 2017 weiterbestehen, heißt es dämpfend. Für das laufende Gj. rechnet Gea daher nur mit einem moderaten Umsatzwachstum und einem operativen EBITA zwischen 620 Mio. und 670 Mio. Euro. Vom Selbstbewusstsein zu Vorjahresbeginn ist nur noch wenig übrig. Zwar kündigte Oleas neue strategische Projekte an, blieb aber hinsichtlich der Details zugeknöpft. Auch verblasst seine kämpferische Attitüde angesichts zurückhaltender Prognosen wichtiger Nahrungsmittelproduzenten. Denn ohne Investitionen im Kerngeschäft des Maschinenbauers wird es auch 2017 nicht leichter werden.

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