Hella strahlt trotz Brexit

Der Autozulieferer Hella hat seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Das am 31.5. abgelaufene Gj. 2015/16 beendete der MDAX-Konzern mit einem Umsatz von knapp 6,4 Mrd. Euro (+8,9%). Auch das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) liegt mit rd. 476 Mio. Euro über dem Vorjahresergebnis (+7,1%). Diese vorläufigen Zahlen gaben die Lippstädter nun bekannt, am 11.8. sollen im Rahmen der Bilanz-PK die vollständigen und endgültigen Geschäftszahlen folgen.

Dass der Aktienkurs des Unternehmens mit dem Brexit-Votum um über 15% einbrach, sei ein sektorspezifisches Phänomen, erfahren wir von Hella. Die gesamte Automobilbranche habe unter dem britischen EU-Referendum gelitten, da blieben die Zulieferer nicht verschont. Weitere Probleme durch den Brexit erwartet Hella nicht. In England unterhalte der Konzern lediglich eine Handelsgesellschaft mit 70 Mitarbeitern, aber produziere dort nicht. Darüber hinaus stiegen die Briten jetzt schließlich nicht auf Kutschen um, sagt uns ein Hella-Sprecher augenzwinkernd. Sie werden trotz Brexit weiterhin Auto fahren.

So wird Hella auch künftig für den Automobilabsatz in UK u. a. die Beleuchtung zuliefern. Mit einem Umsatzanteil von über 40% ist das Segment Licht der größte Unternehmensbereich. Alles, was am Auto leuchtet, bietet Hella an. Da die Automobilhersteller bei Scheinwerfern, Rückleuchten oder Blinkern zunehmend auf einen Wiedererkennungswert setzen und sich von der Konkurrenz unterscheiden wollen, ist dieser Markt lukrativ. Aber auch das Thema autonomes Fahren hat Vorstandschef Rolf Breidenbach im Auge. Gemeinsam mit InnoSenT, woran Hella zu 50% beteiligt ist, entwickelt der Konzern einen radargesteuerten Spurwechselassistenten. Licht und Radar machen auch den größten Betrag in den Forschungs- und Entwicklungskosten aus, die nach den ersten drei Quartalen einen vergleichsweise hohen Umsatzanteil von 9,6% hatten. Die LED-Technologie werde zunehmend teurer, heißt es. Außerdem habe Hella als erstes Unternehmen das blendfreie Fernlicht auf den Markt gebracht.