Hersteller schieben Elektromobilität zurück in die Nische
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Als Angela Merkel ihr Ziel verkündete, bis 2020 1 Mio. E-Mobile auf die Straße bringen zu wollen, sprangen ihr die deutschen Autohersteller sofort zur Seite. In der Folge realisierten sie die hohen Kosten und die niedrige Nachfrage.
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Nun, da billiges Öl den letzten Anreiz zur Entwicklung neuer Technologien senkt, ziehen sie sich leise zurück. Tatsächlich ist die Elektromobilität über ein paar in Szene gesetzte Vorführobjekte kaum hinausgekommen.
Daimler schließt das einzige deutsche Werk, das Batteriezellen herstellt. Die Stuttgarter können die Zellen günstiger bei LG in Südkorea einkaufen. Conti überlegt, das Gemeinschaftsunternehmen für Lithium-Ionen-Batterien mit der südkoreanischen SK Innovation komplett zu beenden und sich vom Markt zurückzuziehen. Auch Erich Sixt, Vorstand des gleichnamigen Autovermieters betonte, dass Elektroautos selbst als Mietwagen kaum Absatz finden. Sogar der Elektrowagen-Pionier Tesla kann sein Wachstumstempo nicht halten. Zwar verkauft sich das Model S, das immerhin bis zu 480 Kilometer weit fahren kann, bislang gut. Daimler und Toyota nutzten den Erfolg allerdings sogleich, um ihre Beteiligungen an dem US-Unternehmen zu verkaufen. Zwischen Januar und Oktober 2014 waren lediglich 1,2% der Neuzulassungen in Deutschland Hybrid-Autos. Damit verschwindet die Elektromobilität wieder in der Nische. Nur ein schnelles Erreichen einer deutlich höheren Reichweite oder eine klare Nachfrage aus China könnte den Markt in Bewegung bringen. Gut möglich aber auch, dass die Autobauer, ähnlich wie in Norwegen, den Druck auf die Regierung erhöhen wollen, Elektromobilität zu subventionieren. Denn bis auf warme Worte blieb eine echte Unterstützung durch die Politik bislang aus.
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