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Knorr-Bremse – Etwas Schamfrist für den neuen CEO

Der Kandidat für den vakanten Chefposten bei Knorr-Bremse soll schon feststehen. Verkünden wollte ihn der mit der HV vor einer Woche ausgeschiedene AR-Chef Klaus Mangold aber dann doch nicht. Aus Gründen der Corporate Governance wird diese Ehre seinem Nachfolger Reinhard Ploss zuteil, der angeblich sogar schon in die Suche, eher vielleicht aber nur in die letzten Gespräche mit eingebunden gewesen sein soll.

Der frühere Infineon-Vormann Ploss wird nun nach einer Schamfrist von drei bis vier Wochen mit den Neuigkeiten herausrücken, so die interne Erwartung. Welche Rolle Corporate Governance in den vergangenen Jahren bei Knorr-Bremse gespielt hat, machte eine Bemerkung von Mangold auf seiner letzten HV deutlich. Danach sei ein CEO bei Knorr-Bremse kein Vorgesetzter der anderen Vorstände. Dem Nachfolger von Jan Mrosik, der sich als fünfter Chef in wenigen Jahren nur 14 Monate an der Spitze halten konnte, hat Mangold so noch ein Ei ins Nest gelegt, mit dem der erst einmal zu kämpfen haben wird.

Mrosik, den der verstorbene Firmenpatriarch Heinz Hermann Thiele noch selbst ausgewählt hatte, hat vor einem Jahr ein Programm gestartet, das auf die Verbesserung der Firmenkultur abzielte. Im Fokus standen gemeinsame Entscheidungen und die Partizipation der Führungskräfte statt Befehl und Gehorsam. Wegen Corona ist hier nicht viel geschehen. Unter neuer Führung im Vorstand, aber auch von Ploss, der bei Infineon einen anderen Führungsstil gepflegt hat, soll der Faden wieder aufgenommen werden.

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