Düngemittel und Salze

K+S – CEO Lohr muss Erfolg haben beim Verkauf der US-Sparte

Jetzt soll es ganz schnell gehen. Gerade erst flatterte die Genehmigung der US-Justizbehörde über den Verkauf des US-Salzgeschäfts bei K+S ein, und schon kommende Woche (Ende April) will CEO Burkhard Lohr das Closing erreichen.

Dass die Kasseler nun Nägel mit Köpfen machen wollen, ist verständlich. Der Verkauf an Stone Canyon Industries ist wichtig für den Schuldenabbau, der zuletzt u. a. durch schleppende Geschäfte am globalen Düngermarkt ins Stocken geriet. Ende 2020 summierten sich die Nettoschulden auf rd. 4,6 Mrd. Euro (Leverage von satten 7,2x), die K+S hauptsächlich durch den Bau eines teuren, neuen Kaliwerks in Kanada angehäuft hatte. Der Unternehmenswert des Salzgeschäfts beläuft sich auf 3,2 Mrd. US-Dollar. Unter Berücksichtigung von Schulden und Barmitteln fließen K+S rd. 2,5 Mrd. Euro zu.

Ein erfolgreicher Deal ist für Lohr enorm wichtig. Nicht nur sollen damit die Schulden um „deutlich mehr als 2 Mrd. Euro“ gesenkt werden, so Lohrs Ankündigung. Er muss den Aktionären beweisen, dass der Verkauf auch langfristig die richtige Entscheidung und nicht nur ein „quick fix“ für den Schuldenabbau war. Denn genau diese Sorge haben Investoren, deren Nerven zuletzt ohnehin durch eine noch immer laufende Bilanzprüfung auf die Probe gestellt wurden.

Das Salzgeschäft ist ein verlässlicher Gewinnbringer und nicht so schwankungsanfällig wie das Kali-Geschäft. Im Gj. 2020 hat die Division „Americas“ 212 Mio. Euro EBITDA (1,26 Mrd. Euro Umsatz) gebracht. Doch Lohr will K+S neu aufstellen und fokussieren auf das Kerngeschäft mit mineralischen Düngemittel. Der Umbau ist mit dem Verkauf des US-Geschäfts allerdings noch nicht abgeschlossen. K+S muss den dazugehörigen Stellenabbau stemmen. Auch in Kassel wird die Zentrale verschlankt, da die große US-Division dort viel Verwaltungspersonal in Anspruch nimmt.

Bisher haben Aktionäre Lohrs Plan mit Argwohn betrachtet, auch weil Zweifel herrschte, ob er den ambitionierten Zeitplan (Verkauf bis Sommer 2021) werde einhalten können. Da dies nun in greifbare Nähe rückt, gab es erste Vorschusslorbeeren in Form eines Kursplus von 4%, das sich im Tagesverlauf allerdings wieder revidiert hat.

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