Luftfahrtbranche – Stagnieren auf hohem Niveau
Die Passagierluftfahrt gehört zu jenen Branchen, deren eigener Wachstumserfolg langsam zum Problem wird. Das hindert Airlines und Flughäfen jedoch nicht daran, an ihrem Expansionskurs festzuhalten. Flugzeugbauern und Zulieferern kommt der Branchenboom indes gelegen, sorgt er doch für prallvolle Auftragsbücher.

Und die zivile Luftfahrt ist mit 73% Umsatzanteil das mit Abstand größte Einzelsegment der Industrie, freut sich Klaus Richter. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) kann erneut ein Rekordjahr ausweisen.
Allerdings nur knapp. Denn trotz gestiegener Bestell- und Auslieferungszahlen, allein 7 500 Flieger sind bereits bei Airbus bestellt, stagnierte der Gesamtumsatz 2018 mit 40 Mrd. Euro auf dem Höchstniveau des Vorjahres. Verkäufe würden in US-Dollar abgerechnet, erklärt der BDLI. Auf Grund der schwächeren US-Währung sei der Umsatz nur konstant geblieben. In Dollar liege das Plus bei 4 bis 5%. Die Wechselkurseffekte ließ nicht nur das Umsatzplus in der zivilen Luftfahrt (29,2 Mrd. Euro) dahinschmelzen, auch die militärische Luftfahrt (7,7 Mrd. Euro) und die Raumfahrt (2,9 Mrd. Euro) stagnierten.
Richter sieht die Branche auf Kurs, eitel Sonnenschein will er aber nicht in Aussicht stellen. Angespannt sei die Lage im Rüstungssektor. Hier müsse Deutschland schlicht mehr investieren, um seine Verpflichtungen zu erfüllen, so Richters Petitum. Auch in der Passagierluftfahrt brauten sich dunkle Wolken zusammen, könnten doch Handelskonflikte, Brexit und Ölpreisschwankungen das Branchen-Zugpferd in die Knie zwingen.
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