Tarifpolitik

Metaller – Lockversuche in NRW

Trotz Corona nervt die IG Metall die Metall- und Elektro-Arbeitgeber seit drei Wochen mit Warnstreiks. Mehr als 600 000 Beschäftigte hatten sich bundesweit bis Freitagmittag daran beteiligt, bilanzierte die IG Metall-Zentrale in Frankfurt. Auch für die neue Woche sind Aktionen geplant. Dabei regen sich inzwischen verstärkte Signale der Versöhnung, was einen Tarifabschluss vor Ostern zumindest möglich macht.

ig-metall-suedwestmetall-ffp2-maske-corona-c-suedwestmetall
© Südwestmetall

Baden-Württemberg, das stets gut für den Pilotabschluss ist, wurde durch das Machtvakuum beim Arbeitgeberverband Südwestmetall, der erst spät Wilfried Porth zum Verhandlungsführer kürte, zunächst ausgebremst. Inzwischen hat der Südwesten das aufgeholt, doch auch andere Bezirke wittern ihre Chance. An der Küste geht es seit Anbeginn der Tarifrunde gut voran. Meter macht aber auch der wichtige Bezirk NRW. Nach fünf fruchtlosen Runden wird Metall NRW-Chef Arndt Kirchhoff der Gewerkschaft diesen Donnerstag (25.3.) eine „substanzielle Einmalzahlung“ für 2021 (zuvor Nullrunde) und eine reguläre Tariferhöhung für 2022 anbieten.

IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler sieht im Einlenken der Gegenseite einen Erfolg der Streiks. Zu früh will er sich aber nicht freuen. Denn was die Betriebe und was die IG Metall als substanziell bezeichnen, mag durchaus divergieren, reagierte Giesler auf den Lockversuch der Arbeitgeber. Zünglein an der Waage wird da nicht nur die Höhe der 2021er-Zahlung (über 100 Euro) sein, sondern auch die Ausnahmeregeln, die es coronagebeutelten Betrieben erlauben sollen, von der Tarifeinigung auszuscheren. Das ist für Kirchhoff elementar.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse