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Neobank Tomorrow – Zweistelliger Umsatz für 2023 erwartet

Nachhaltiges Banking wird aus Kundenperspektive immer relevanter. Die Hamburger Neobank Tomorrow hat das erkannt und setzt zudem auf die Gewohnheiten junger Menschen bei deren Nutzung von Social Media und digitaler Geräte.

20. Oktober 2023
Michael Schweikart, Co-CEO von Tomorrow
© Tomorrow GmbH

Investoren wie Kunden bezeichnet Tomorrow als „Community“, als wäre das Startup ein Influencer oder eine berühmte Persönlichkeit. Bislang scheint das zu funktionieren. Via Crowdinvesting hat Tomorrow bereits dreimal Geld für die eigene Finanzierung eingesammelt. Mittlerweile sitzt mit Anne Geiger sogar eine Vertreterin der Community im Advisory Board von Tomorrow, die die Interessen der Crowdinvestoren vertritt.

Als Startup folgt Tomorrow den üblichen Offenlegungsgewohnheiten und hält wesentliche Informationen zu Geschäftszahlen unter Verschluss. Jetzt bestätigt das Unternehmen aber den erwarteten Umsatz für das laufende Geschäftsjahr. Tomorrow hatte sich für 2023 zum Ziel gesetzt, pro Kunde einen „dreistelligen Betrag zu erwirtschaften“. Das werde auch der Fall sein, wie PLATOW auf Nachfrage erfuhr, und liege neben der Umstellung auf kostenpflichtige Kontenmodelle an „zahlreichen weiteren Umsatzkanälen“.

Dazu gehören die Einführung eines Dispokredits im Mai, gemeinsam mit dem Berliner Fintech Solaris, sowie zwei weiterer Investmentprodukte: eine Solar- und eine Windanleihe. Bei nach eigenen Angaben aktuell ca. 123 000 Kunden käme Tomorrow bei einem durchschnittlichen Umsatz pro Kunde von 100 Euro also auf mind. 12,3 Mio. Jahresumsatz. Das entspräche knapp 7% des 2021er Erlöses von Deutschlands größter Neobank, N26.

Das nächste große Ziel von Tomorrow sei Profitabilität, sagt uns Co-CEO Michael Schweikart. Wann sie voraussichtlich erreicht wird, darüber schweigt er. Ebenso zu der Frage, wie lange das Geld aus den letzten Finanzierungsrunden 2022 noch reicht. Im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld musste auch Tomorrow die Belegschaft verringern. Anfang 2023 trennte man sich daher von 20 Mitarbeitern, aktuell zählt Tomorrow ca. 100 (2021: 84). Man befinde sich „im kontinuierlichen Austausch“ mit potenziellen Investoren, so Schweikart. Ob Tomorrow noch einmal auf die Crowd zurückgreift, ist fraglich, da schon Ende 2022 „nur“ 3,5 Mio. eingesammelt wurden (beide Runden davor insg. 11 Mio. Euro). ck

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