Fachkongress

Public Sector – Smart ist gefragt

Deutschland ist auf vielen Sektoren technisch führend. Digitalisierung gehört nicht dazu. Besonders der Verwaltungsapparat verzettelt sich mit zu viel Papier. Der Wille, den Public Sector zu digitalisieren, ist jedoch da.

Von den Besten lernen, dafür steht die Smart Country Convention des Bitkom-Verbandes.
Von den Besten lernen, dafür steht die Smart Country Convention des Bitkom-Verbandes. © CCO

Nur in der Praxis hapert es, wie die maue Nutzung von E-Government-Diensten zeigt. (s. PLATOW v. 15.7.). Der Digital-Verband Bitkom will hier mit der „Smart Country Convention“ Abhilfe schaffen und Behörden mit Digitalexperten zusammenbringen, um Innovationen anzukurbeln. Nach der Premiere im Vorjahr geht das Format vom 22. bis 24.10. im Berliner CityCube in die zweite Runde.

130 Aussteller konnte Bitkom-Präsident Achim Berg für den Fachkongress gewinnen. Zum Auftakt vor einem Jahr waren es zwar fünf mehr, dafür nimmt der Networking-Event diesmal beide Ebenen im CityCube ein. Den Extra-Platz sollen möglichst viele der 17 000 (Vj.: 11 000) vorangemeldeten Teilnehmer füllen, erklärt uns eine Verbandssprecherin. Erfahrungsgemäß springen noch einige ab. Aber 10 000 Besucher sollten es am Ende sein, was ein Wachstum um gut 30% wäre.

Mit prall gefülltem Programm – Digitalkonferenzen, 400 Speaker auf 4 statt 3 Hauptbühnen (u. a. Joschka Fischer) und insgesamt 500 Aktivitäten – zieht Berg erneut alle Register, um deutsche Behörden smarter zu machen. Ein Best Practice-Beispiel darf dabei nicht fehlen. Diesmal Litauen. Wie bei Europas Digitalkönig Dänemark, der die Premiere begleitete, ist der Online-Bürgerservice beim Baltikum-Vertreter längst Standard, offline die absolute Ausnahme. Während wir noch die E-Government üben, die digitale Versionen von analogen Papierdokumenten anbietet, zielt Litauen schon auf „Digital Governance“, also digitale Prozesse und Funktionen, die komplett virtuell ablaufen. Zudem ist das Land top bei Cybersicherheit. Dieses Wissen braucht Deutschland.

Bergs großer Aufwand wird denn auch politisch hochkarätig honoriert. Innenminister Horst Seehofer (CSU) eröffnet den Kongress, gemeinsam mit Litauens Außenminister Linas Antanas Linkevicius, der für den vom Brexit vereinnahmten Wirtschaftsminister Virginijus Sinkevicius einspringt. Und auch der für das hiesige Digitalchaos zuständige Minister Andreas Scheuer (CSU) sowie die Sponsoren Deutsche Telekom, SAP und Bechtle suchen aktiv den Austausch.

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