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Samsung – Aktivistische Aktionäre lenken von Akku-Fiasko ab

Die Meldungen überschlagen sich dieser Tage über den Apple-Konkurrenten Samsung Electronics. Die Brandgefahr des neuen Flaggschiff-Phablets Galaxy Note 7 auf Grund fehlerhafter Akkus sorgt für ordentlich Zündstoff. Nach eigenen Angaben gingen bei den Koreanern alleine aus den USA 92 Berichte über heißgelaufene Akkus ein.

Bevor Ende des Monats der endgültige Q3-Bericht kommt, gewährte Samsung einen Blick in die Bücher. Dabei zeigt sich der Gewinn der Koreaner bislang überraschend unbeeindruckt von dem Akku-Ausfällen. Für das dritte Quartal rechnet Samsung mit einem Gewinnsprung auf bis zu 7,9 Bio. Won (rd. 6,2 Mrd. Euro). Im Vorjahr kamen die Südkoreaner auf rd. 5,9 Mrd. Euro. Der Umsatz hingegen dürfte leicht zurückgehen auf 39 Mrd. Euro. Ohne Schaden kommt Samsung aber nicht aus der Affäre, davon sind Marktexperten überzeugt. Das finanzielle Ausmaß der Akku-Krise dürfte sich vor allem im Schlussquartal zeigen, denn der Verkaufsstart für das Galaxy Note 7 im wichtigen US-Markt war erst Mitte August und kommt im Q3 noch nicht voll zum Tragen.

Doch auch hinter den Kulissen des Samsung-Konzerns brodelt es ordentlich. So wurden jüngst Forderungen des aktivistischen Aktionärs Paul Singer laut, der mit seinem US-Hedgefonds Elliott rd. 0,62% am Mutterkonzern Samsung hält. Unterstützt von anderen Aktionären, wie dem britischen Vermögensverwalter Henderson Global und dem niederländischen Pensionsfonds APG Asset Management, plädiert Singer für eine Abspaltung des operativen Geschäfts der Tochter Samsung Electronics und einen Gang an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq. Damit will Singer angeblich die Zukunft des wertvollen Flaggschiffs der Samsung-Familie sichern. Auch forderte Singer Samsung dazu auf, aus dem Barvermögen des Konzerns (rd. 70 Mrd. US-Dollar) gut 27 Mrd. Dollar als Sonderdividende an die Aktionäre auszuzahlen. Samsung prüft den Vorschlag genau, heißt es, entschieden ist aber noch nichts. Das kann auch noch dauern, denn Konzernpatriarch Lee Kun Hee ist seit einem Herzinfarkt 2014 nicht mehr im Geschäft tätig. Die Nachfolge ist noch offen. Ein Erfolg ist den Aktionären bereits gelungen. Ihre Stimmen lenkten vom Akku-Debakel ab und bescherten der Aktie ein Rekordhoch (rd. 550 Euro). Aktuell liegt das Samsung-Papier bei rd. 545 Euro.

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