Autozulieferer

Schaeffler – Rote Zahlen geben neuem Führungsduo klares Ziel

Frisch an Bord, hat Klaus Patzak als neuer CFO von Schaeffler eine rote Quartalsbilanz von seinem Vorgänger geerbt. 150 Mio. Euro (EBIT) steht der fränkische Autozulieferer unter Führung von Klaus Rosenfeld im Q2 operativ im Minus (Vj.: +284 Mio. Euro). Unterm Strich beträgt der Verlust 168 (+136) Mio. Euro.

Auch der Umsatz schmolz im Corona-Strudel über ein Drittel auf 2,3 Mrd. Euro zusammen. Trost für das neue Duo „Klaus und Klaus“ bleibt, das es weniger schlimm gekommen ist, als von Analysten befürchtet. Und Rosenfeld schürt im Q2-Call Hoffnung, dass es nach dem Tiefpunkt im April nun mit anziehender Nachfrage im Juni und Juli stetig besser wird.

Eine neue Prognose nach der im März ausgesetzten Guidance wagt der von Familie Schaeffler gestützte CEO dennoch nicht. Die Unsicherheit in der Autoindustrie sei weiter hoch, sagt Rosenfeld. Alle Anstrengungen des Managements, das sich mit Patzaks Zugang jetzt schnell einspielen muss, ruhen damit weiter auf dem umfangreichen Sparkurs, der die Kosten der Franken mitunter durch den freiwilligen Abbau von 1 900 Stellen drücken soll. Zeit für Kompetenzgerangel zwischen Rosenfeld und Patzak, die beide für ihren Eigensinn bekannt sind, hat der Conti-Großaktionär keine. Die Kostendisziplin müsse weiterhin hochgehalten werden, mahnt Rosenfeld an, da die Märkte in Europa und Amerika noch weit von dem bereits im Juni in China erreichten Normalniveau entfernt seien. Zusätzliche Stabilisierung erhofft sich der Konzernchef durch das Industriegeschäft.

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