Schäuble und Bouffier – Die Architekten des CDU-Desasters
Ohne das Machtwort der CDU-Granden Wolfgang Schäuble und Volker Bouffier wäre Armin Laschet nicht Kanzlerkandidat der Union geworden. Denn nicht nur die CSU wünschte sich ihren Parteichef Markus Söder als Kanzlerkandidaten, sondern auch weite Teile der CDU, vor allem in Ostdeutschland. Doch Schäuble und Bouffier wollten mit der Inthronisation Laschets die Vormachtstellung der CDU gegenüber der kleineren Schwesterpartei zementieren. Mit Laschets Wahlniederlage ist dieser Versuch krachend gescheitert.

Noch konzentriert sich der Frust der CDU-Basis über die Wahlschlappe auf den geschlagenen Kanzlerkandidaten Laschet. Doch spätestens bei der Aufarbeitung des Desasters dürften auch Schäuble und Bouffier zur Rechenschaft gezogen werden. Den prestigeträchtigen Posten des Bundestagspräsidenten kann sich Schäuble ohnehin abschminken. Traditionell wird der Bundestagspräsident von der stärksten Fraktion gestellt und das ist in der neuen Legislaturperiode die SPD. Noch offen ist indes die politische Zukunft Bouffiers, der zuletzt über eine erneute Kandidatur als hessischer Ministerpräsident sinnierte. Ob die hessische CDU ihn lässt, erscheint jetzt nicht mehr so gewiss.