Mischkonzern

Siemens trotzt Lieferengpässen

Die globale Aufstellung von Siemens hilft auch beim Einkauf von Vorprodukten, wo andere Unternehmen aktuell die von Corona gesetzten Grenzen der Globalisierung kennenlernen. Bei den Münchenern gibt es fast keinerlei Einschränkungen.

Im Gegenteil, die Sorge von Kunden vor weiteren Lieferkettenproblemen befeuert die Nachfrage auch nach Siemens-Produkten, die dann erst einmal ins Lager gelegt werden. Entsprechend ist auch im Q4 (Zahlen am 11.11.) nach unseren Informationen der Auftragseingang wieder kräftig geklettert gegenüber einem allerdings schwachen Vorjahr. Beim Umsatz dürften die Münchener im Gesamtjahr die Markterwartungen von rd. 61,5 Mrd. Euro deutlich übertreffen. Operativ läuft es in allen Bereichen rund. Siemens profitiert vom Trend zu mehr Nachhaltigkeit, der sich ohne moderne Technologien nicht umsetzen lässt. So wird auch der Gewinn wohl noch ein wenig über den 6,4 Mrd. Euro liegen, die das obere Ende der im Sommer bereits zum dritten Mal angehobenen Prognosespanne markieren.

Hoch zufrieden sind denn auch die Investoren. Die Aktie notiert nahe Allzeithoch. Große Portfolioumbauten erwarten sie von Roland Busch, der das Unternehmen seit einem Jahr alleine führt, nicht mehr. Es geht nur noch um Portfoliooptimierung. Buschs Vorgänger Joe Kaeser hat in den letzten Jahren den Konzern komplett umgekrempelt, zuletzt mit dem Ausstieg aus Siemens Energy. Dort wird Busch 2022 weiter in Richtung 25% reduzieren (aktuell 35%). Spannend wird indes der Ausblick: Es ist kaum zu erwarten, dass es für Siemens in diesem Tempo weitergeht.

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