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So geht es weiter – EU-Kommission plädiert für einheitliches Notrufsystem für Autos

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Am 13. Juni will die EU-Kommission das Notrufsystem „eCall“ vorstellen. Nach dem Vorschlag der Kommission sollen vom Jahr 2015 an alle neu zugelassenen Autos in der EU verpflichtend mit einem automatischen 112-Rufsystem ausgestattet werden. Das System alarmiert bei einem Unfall automatisch die Notfalldienste und übermittelt den Standort des Fahrzeugs. Gerade in ländlichen Gebieten könnten Unfallopfer dadurch deutlich schneller Hilfe erhalten. Telematiksysteme können allerdings weit mehr, als einen Notruf absetzen.

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Sensoren im Fahrzeug sind darauf ausgelegt, eine Fülle von Informationen zu sammeln, etwa über Nutzung und Verschleiß des Autos sowie über das Fahrverhalten des Besitzers. „Solche Daten bergen ein riesiges Potenzial für neue Geschäftsmodelle“, so Thomas Funke, Partner der Kanzlei Osborne Clarke in Köln. So könnten etwa Versicherungen anhand der Daten maßgeschneiderte Tarife anbieten. „Nutzern der Systeme sollte daher bewusst sein, dass sie überall Spuren hinterlassen“, warnt Funke.

Potenzielle Nachteile sieht der Rechtsanwalt auch für den Wettbewerb. „Wenn beispielsweise das vernetzte Fahrzeug den Fahrer in die nächstgelegene Vertragswerkstatt des Herstellers dirigiert, beschränkt dies im Zweifel die Wahlfreiheit des Verbrauchers und benachteiligt freie Werkstätten und Pannendienste“, so Funke weiter. Experten fordern daher, die Telematiksysteme so zu gestalten, dass der Kunde entscheiden kann, mit welchen Dienstleistern er im Ernstfall verbunden werden möchte.

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