So geht es weiter – Tarifgerangel in der Logistikbranche
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„Würde die IG Metall in Betrieben der Logistik streiken, gewänne sie ein immenses Druckpotenzial mit Blick auf andere Industriezweige, in denen die Produktion stark von Just-in-time-Lieferketten abhängig ist“, so Stefan Kursawe von Heisse Kursawe Eversheds. Die Metallgewerkschaft tritt daher an Logistikunternehmen heran, um sie in ihre Tariflandschaft zu ziehen. „Damit sind einige Logistiker mit zwei Gewerkschaften konfrontiert, die Tarifverträge abschließen wollen“, so Kursawe.
Bereits im Mai wurde in einem Einzelfall das DGB-Schiedsgericht eingeschaltet, das Ver.di in diesem Fall für zuständig erklärt hatte. Begründung: Für die Tarifzuständigkeit einer Gewerkschaft komme es vor allem auf den wirtschaftlichen Schwerpunkt eines Unternehmens an, nicht auf den Organisationsgrad der Gewerkschaft. Wie der Konflikt ausgehen wird, ist offen. „Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass manchen Betrieben der Vorstoß der IG Metall durchaus willkommen ist“, mutmaßt Kursawe. „Die IG Metall hat meist weniger Profilierungsdruck und einschlägige Kenntnisse in der Automobilbranche. Dies kann Logistikern zugute kommen.“
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