Bodenabfertigung

Swissport Losch – Schweizer Mutter will Pleite wohl verhindern

Wie wir hören, hat Swissport auf der AR-Sitzung der Tochter Swissport Losch am Donnerstag Abend die Verschiebung des Insolvenzantrags veranlasst, der angeblich für diese Woche geplant war. Swissport Losch, das sich auf Anfrage nicht äußern wollte, erbringt als Joint Venture von Swissport mit dem Stuttgarter Flughafendienstleister Losch am Münchener Flughafen Bodendienstleistungen für Fluggesellschaften (Gepäckabfertigung, Enteisung etc.).

Wegen Corona war das Geschäft 2020 um 75% eingebrochen. Bodendienstleister müssen per Gesetz ihre Leistungen auch bei geringer Auslastung vorhalten. Von den Corona-Hilfen des Bundes für Flughäfen hat Swissport Losch nicht profitiert. Der Münchener Wettbewerber AeroGround als 100%ige Tochter des Flughafens dagegen zumindest indirekt.

Swissport fürchtet mit einer Pleite in München um sein mühsam wiederhergestelltes Image. Im Sommer hatte bereits die Tochter am Brüsseler Flughafen Insolvenz angemeldet, um Berlin ranken sich Gerüchte. Dabei hatte Swissport nach einem schwierigen Jahr gerade erst die Kurve gekriegt. 2020 weigerte sich die chinesische HNA, weiter Geld in ihre Beteiligung zu stecken. Mit einer Schuldenlast von 2,1 Mrd. Euro drohte dem weltgrößten Bodendienstleister für Flughäfen trotz ordentlicher Zahlen das Aus (Umsatz 2019 3,1 Mrd. Euro, Gewinn 270 Mio. Euro). Der Einstieg von Barclays sowie der PE-Gesellschaften SVP Global, Apollo, TowerBrook, Ares, Cross Ocean und King Street Capital senkte die Verschuldung um 1,9 Mrd. Euro. Am Markt ist das Vertrauen, wie zweistellige Anleiherenditen zeigen, aber noch gering. Neue Hiobsbotschaften kämen jetzt zur Unzeit.

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