Trotz Rekordgewinns – VW-Aktie schmiert ab
„
Mehr als die Hälfte davon (12,3 Mrd. Euro) entfällt jedoch auf Buchgewinne aus der letztmaligen Neubewertung der Porsche-Optionen und der bereits von VW gehaltenen Anteile an der Sportwagen-Schmiede. Im Vorjahr schlug dieser Effekt „nur“ mit 6,6 Mrd. Euro zu Buche. Doch auch mit einem operativen Ergebnis von 11,5 Mrd. Euro (+2,1%), das trotz hoher Investitionen leicht über der Konzern-Prognose von 11,3 Mrd. Euro liegt, dürften die Wolfsburger unter den deutschen Großunternehmen noch immer einsame Spitze sein. Eine neue Bestmarke erzielte VW mit 9,3 Mio. Fahrzeugen (+12%) auch beim Absatz, der maßgeblich zum Umsatzanstieg um 20,9% auf 192,7 Mrd. Euro beitrug.
Obwohl VW damit die Erwartungen der Analysten ziemlich genau traf, war an der Börse von Sektlaune nichts zu spüren. Im Gegenteil: Die VW-Aktie stürzte um zeitweise mehr als 6% regelrecht ab. Offensichtlich hatten die Börsianer angesichts des Rekordrauschs einen deutlich größeren Schluck aus der Dividendenpulle erwartet als die angekündigte Aufstockung um jeweils 50 Cent für die Stammaktien auf 3,50 Euro und die Vorzüge auf 3,56 Euro. Auch der eher verhaltene Ausblick der Wolfsburger auf das laufende Jahr dürfte so manchen Investor enttäuscht haben. So erwartet Vorstandschef Martin Winterkorn 2013 zwar steigende Auslieferungen und Erlöse, aber angesichts des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds und verschärfter Wettbewerbsbedingungen nur ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau. Der Nettogewinn dürfte 2013 sogar dramatisch einbrechen, da der Porsche-Effekt komplett entfällt. Abstriche müssen indes die VW-Vorstände machen, deren Gehälter für 2012 vom Aufsichtsrat nachträglich gedeckelt wurden, damit aus Volkswagen nicht Volkszorn wird. Winterkorns Gehalt wurde auf 14,5 Mio. nach 17,5 Mio. Euro gekürzt. Zugestanden hätten ihm sogar 20 Mio. Euro.
„