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Ukraine – Investoren sondieren die Lage

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Der Flüchtlingsstrom und die Erschütterungen bei VW überlagern alles. Von der Ukraine, die vor Monaten noch die Schlagzeilen beherrschte, ist kaum mehr die Rede. Potenzielle Investoren verlieren den Grenznachbarn Russlands, der sich der EU weiter annähern möchte, gleichwohl nicht aus den Augen, zumal die Ukraine ein überaus interessanter Markt ist. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, die Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine sowie die Botschaft der Ukraine laden deshalb zu einer Konferenz nach Berlin. Die Tagung „Wirtschaftspartner Ukraine: Potenziale - Reformen - Zusammenarbeit"" findet am 23.10. im Haus der Deutschen Wirtschaft statt. Dass sich die hohe Politik auf beiden Seiten trotz anderer die öffentliche Debatte zurzeit beherrschender Themen nicht aus den Augen verliert, zeigt das große Engagement von Angela Merkel. Die Kanzlerin ist nach den Worten der DIHK-Verantwortlichen persönlich involviert und initiativ geworden. Sie wird gemeinsam mit Premierminister Arsenij Yatseniuk an der Tagung teilnehmen, deren Ziel es ist, die Wirtschaftsreformpolitik der ukrainischen Regierung sowie Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten mit der Ukraine auszuloten. Beobachter halten auf mittlere Sicht eine Beruhigung der Lage in der Ukraine für möglich mit positiven Auswirkungen auf das Investitionsklima. Ausschlaggebend für diese Einschätzung ist die Waffenruhe, die offenbar seit Anfang September relativ strikt eingehalten wird. Hierfür dürfte insbesondere der russische Präsident Wladimir Putin verantwortlich sein, der Spekulationen zufolge wieder ein besseres Verhältnis zum Westen pflegen will (s. PLATOW Emerging Markets v. 17.9.). Langfristig ist die Ukraine als Investitionsstandort vor allem auf Grund der niedrigen Löhne attraktiv, die trotz der guten Ausbildung vieler Fachkräfte oftmals nicht über 300 Euro liegen. Deshalb dürfte in diesem Staat langfristig ein deutlicher Aufholprozess stattfinden, der auch Investoren Chancen bietet. Sollte sich das Verhältnis zwischen den beiden östlichen „Bruderstaaten"" verbessern, könnte die Ukraine zugleich von besseren Handelsbeziehungen mit Russland und niedrigeren Militärausgaben profitieren. Das macht die Ukraine für deutsche Unternehmen doppelt interessant.

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