ZF will bis 2025 Investment Grade-Rating zurückerobern

Das bedeutet neben dem bereits angekündigten Spar- und Effizienzprogramm auch weitere Abverkäufe. Größter Brocken ist hier das „Passive Safety“-, sprich Gurt- und Airbag-Geschäft, das 2022 für 4,5 Mrd. von 43,8 Mrd. Euro Konzernumsatz stand. „In den kommenden zwölf bis 18 Monaten“, so Frick, werde man die Märkte mit Blick auf realisierbare EBIT-Multiples „intensiv beobachten“. Für das investitionshungrige Shuttle-Geschäft sucht man einen Partner, ähnlich wie bei der Achsenproduktion, die nun in eine Kooperation mit dem taiwanesischen Fertigungs-Giganten Foxconn eingebracht wird. Immerhin rd. 500 Mio. Euro sollen die Friedrichshafener mit dem Joint Venture eingenommen haben.
Die Schuldenlast, die zuletzt trotz guter Vorsätze weiter wuchs, so auch im 1. Hj. wieder (netto 11,46 Mrd. Euro, +2,7% zum Vj.), soll nun endlich schrumpfen. Ab 2024 rechnet Frick „mit einem jährlichen Nettoschulden-Abbau von 600 bis 800 Mio. Euro.“ In den kommenden Monaten will der CFO bereits verschärft Tempo machen; man plane „je nach Lage auf den Kapitalmärkten die Emission von Euro-Anleihen im Umfang von 0,5 bis 1 Mrd. Euro“, deutlich mehr, als zwingend refinanziert werden muss. Andere Instrumente schließe man nicht aus, so Frick; „dabei schauen wir auch schon auf unseren Refinanzierungsbedarf aus 2024“.
Bleibt die Einnahmenseite. Im Herbst stehen die turnusmäßigen Verhandlungen mit den Autoherstellern an, die für die Zulieferer so hart wie selten werden dürften, schließlich werden die Auftragslisten zumindest in Europa nach dem Post-Corona-Peak schon wieder kürzer. Frick bleibt demonstrativ gelassen: „Wir nehmen wahr, dass bei den OEMs derzeit Kostensenkungsrunden ausgerufen werden; unter den gegebenen Umständen ist das ja auch nachvollziehbar. Wir werden aber auch unsere Position vertreten.“ np