Beim Proptech Digital Spine stehen Investoren weiter Schlange
Seit der Zinswende sitzt auch bei den Venture Capital-Investoren das Geld nicht mehr so locker wie noch vor zwei Jahren. Viele Startups aus der Fintech- und Proptech-Szene müssen deshalb um ihre Anschlussfinanzierung kämpfen.
Die Zeit der Finanzierungen nach dem Gießkannenprinzip ist vorbei, die Investoren wollen nur noch auf Gewinner mit skalierbaren Geschäftsmodellen und starkem Wachstum setzen, berichtet Simon Vestner, CEO des Berliner Proptechs Digital Spine, im Gespräch mit PLATOW. Dann spiele das benötigte Finanzierungsvolumen für die Investoren auch keine Rolle.
Vestner ist der Spross einer Fahrstuhl-Dynastie, die seit 1930 das Familienunternehmen Vestner Aufzüge betreibt, aus der er 2020 Digital Spine ausgegliedert hat, um die von ihm entwickelte digitale Box „Aufzughelden“ besser vermarkten zu können. Mit der digitalen Box, die problemlos auch in alte Bestandsaufzüge eingebaut werden kann, lässt sich das Aufzugsmanagement für die Gebäudebetreiber deutliche effizienter und kostengünstiger abwickeln. Die dabei gewonnen Daten helfen zudem bei der Digitalisierung des gesamten Gebäudemanagements.
Aktuell verdoppelt Digital Spine in jedem Quartal seine wiederkehrenden Umsätze, die bis Jahresende auf 10 Mio. Euro anwachsen sollen, erläutert Vestner. Derzeit betreut Digital Spine rund 2 500 Fahrstühlen. Bis 2030 sollen es bis zu 50 000 Aufzüge sein. Das bedeutet ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 50%. Der rasante Wachstumskurs erfordert indes hohe Investitionen, die das Unternehmen weiterhin in die roten Zahlen drücken. Dennoch stehen die Venture Capital-Investoren für die nächste Finanzierungsrunde von 15 Mio. bis 20 Mio. Euro, die bis spätestens März 2024 abeschlossen sein soll, Schlange.
Momentan läuft die Auswahl des Lead-Investors, der dann in den Anteilseignerkreis von Digital Spine aufgenommen werden soll. Neben Vestner selbst tummeln sich dort bereits die Venture Capital-Investoren Futury Capital, Join Capital, Phoenix Contact Innovation Ventures und Aurum Private Equity. In fünf Jahren kann sich Vestner für Digital Spine auch einen Börsengang vorstellen. Sei ein IPO doch die „sympathischste Art“ für einen Exit, so Vestner. fm