Bitcoin & Co. – ETF-Pläne lösen weiteren Goldrausch aus
Die wüstesten Wildwest-Zeiten lägen allerdings hinter der Branche, heißt es in letzter Zeit wieder öfter. Nach den Skandalen um FTX, Binance und andere zentrale Player seien nun seriösere und sauberere Zeiten angebrochen. Als Belege werden meist die ETF-Pläne von Blackrock, Invesco oder Grayscale, dem Investor, der vor einem US-Gericht gegen die Börsenaufsicht SEC obsiegte, aufgefahren.
Für die Bitcoin-Bewertung, die sich aktuell bei 45 000 US-Dollar und damit näher am Allzeithoch von Ende 2021 (69 000 Dollar) als am Kurs von vor genau einem Jahr (knapp 16 000 Dollar) bewegt, bedeutet das weiteren Aufwind – jedenfalls bis die SEC am 10. Januar ihren Daumen über die Zulässigkeit derartiger ETFs hebt oder senkt.
Dass die Börsenaufseher im Sinne der Bitcoin-Fans entscheiden, ist freilich alles andere als ausgemacht. Bisher fährt die SEC, die Krypto-Assets meist als Wertpapiere definiert, eine ausgesprochen harte Linie. Im Herbst hatte der Sektor kurz darauf spekuliert, dass der als Krypto-Freund bekannte Republikaner Tom Emmer zum Sprecher des Repräsentantenhauses gewählt werden würde.
Für die mit viel Lobbying-Geld angeschobene Brancheninitiative für ein möglichst mildes, neues Regelwerk auf US-Bundesebene hätte das einen Durchbruch bedeutet. Während der parteiinternen Flügelkämpfe verschwand der Abgeordnete aus Minnesota aber schnell wieder in der Versenkung und für den amtierenden „Speaker“ Mike Johnson scheinen die Anliegen der Krypto-Branche kaum eine Bedeutung zu haben. Wohin es in den USA mit der Regulierung von Bitcoin & Co. geht, entscheidet fürs erste also weiterhin die SEC. np