Deutsche Bank – Cryan schaufelt den Weg für bessere Zahlen frei
Auch die präsentierten Zahlen fügten sich nahtlos in diesen Auftritt im Büßerhemd: Zu Stellenabbau, Boni-Kürzungen und Dividendenausfall hätte kein Gewinn gepasst, wenngleich dieser mit etwas Willen hätte gezeigt werden können. Stattdessen fiel der Verlust n. St. mit -1,4 (Vj.: -6,1) Mrd. Euro sogar unerwartet hoch aus. Allerdings lenkte CFO Marcus Schenck in seinem Vortrag den Blick auf die 4 Mrd. Euro Ergebnis vor Sondereffekten. Diese Zahl zeige, was die Bank in einem stabilen Umfeld zu leisten in der Lage sei.
Diesem Wert könnte die Bank schon 2017 wieder näherkommen. Die Rechtshändel sind weitgehend ausgestanden, die Abwicklungseinheit (NCOU) ist nicht mehr nötig, bleiben wegen des Mitarbeiterabbaus und zu schließender Zweigstellen Kosten für Restrukturierung & Abfindung. Schon unmittelbar nach der Einigung mit den US-Behörden im Hypothekenstreit sei das Vertrauen in die Deutsche Bank zurückgekehrt, im Januar sei das Geschäft in fast allen Sparten deutlich angezogen, betonte neben Cryan und Schenck auch Deutschland-Vorstand Christian Sewing. Die Vermögensverwaltung habe kaum gelitten. Im Januar habe es erhebliche Zuflüsse aus Asien gegeben. Global Markets hat Federn gelassen und werde, so Schenck, nicht von heute auf morgen zurückkommen. Die Pipeline für M&A-Geschäfte habe sich substanziell verbessert. Die Bank sei in Corporate Finance Nr. 1 in Deutschland. Die Fondstochter DWS ist, bereinigt um den Sondereffekt Abbey Life, ein stabiler Ertragsbringer. Zu Gerüchten eines Teil-Börsengangs wollte sich Cryan nicht äußern. Die Postbank, wurde bekräftigt, werde auf den Verkauf vorbereitet. Allerdings müsse die Transaktion, bei der es um immerhin 14 Mio. Kundenkonten geht, Sinn machen.