Deutsche Bank mit Alternative zum Asset Management-Verkauf
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Statt von ursprünglich erhofften bis zu 2 Mrd. Euro war zuletzt nur noch von maximal 1,6 Mrd. Euro als möglichem Kaufpreis die Rede. Anshu Jain und Jürgen Fitschen zeigen zwar Sympathie für den noch vom scheidenden Asset Management-Chef Kevin Parker zusammen mit Josef Ackermann und CFO Stefan Krause initiierten Deal. Das neue Führungsduo muss aber erst noch zustimmen, heißt es. Dies ist kein Selbstläufer, wie wir aus der Bank hören. Sollte der Verkauf nicht genug einbringen, wäre auch eine andere Variante denkbar.
Die Bank spielt Alternativen durch: DWS-Chef Wolfgang Matis und sein CIO Asoka Wöhrmann wittern angesichts der schwierigen Verhandlungen angeblich Morgenluft und zeigen Interesse an wichtigen Teilen der zum Verkauf gestellten Aktivitäten. Die Verkaufspläne werden bei DWS ohnehin bedauert. Am attraktivsten für Matis wäre DB Advisors, das mit DWS bereits eng verknüpft ist und das institutionelle Geschäft von DWS gut ergänzt, sowie das US-Geschäft. Das jahrelange Sorgenkind ist mittlerweile extrem schlank aufgestellt und hat 2011 erstmals knapp schwarze Zahlen geschrieben. Bei entsprechenden Skaleneffekten lohnt sich auch dieses margenarme Geschäft, so das Kalkül bei DWS. Vom gesamten Verkaufspaket bliebe dann nur noch DB Insurance und die Immobiliensparte Rreef, die dank eigener Plattform und ordentlicher operativer Entwicklung leicht herausgelöst und einzeln verkauft werden könnte.
Möglicherweise gehören die Spekulationen nur zum normalen Säbelrasseln im Rahmen der Verkaufsverhandlungen. Diese sollen sich immerhin auf der Zielgeraden befinden. Chancen kann sich Matis aber wohl dennoch ausrechnen. Sein Verhältnis zu Jain ebenso wie zum designierten Asset Management-Chef Michele Faissola gilt als gut. Für die beiden Investmentbanker war die DWS bisher immerhin ein wichtiger Kunde. Mit der geplanten Zusammenlegung von Asset Management und Wealth Management dürfte das Gewicht der DWS im Konzern außerdem künftig eher noch zunehmen.
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