Deutsche Börse öffnet Handelsplatz für Bitcoin-Asset
Die Idee des „Bitcoin Exchange Traded Crypto“ (BTCE) ist simpel: Es bildet die Preisentwicklung der beliebten Digitalwährung ab und ist zu 100% mit „physischen“ Bitcoins besichert, die bei einer lizenzierten Verwahrstelle hinterlegt sind. Das weltweit erste Exchange Traded Cryptocurrency (ETC) erinnert damit stark an real abgesicherte Gold ETCs, wie sie Xetra (Xetra Gold) bereits erfolgreich etabliert hat.
Das neue Bitcoin-Asset zielt nun nicht auf euphorische Fans der ersten Stunde ab, sondern soll Skeptiker überzeugen. Denn die gewählte Struktur hat einige Trümpfe gegenüber Direktinvestments in die Kryptowährung in der Hand. Der Handel erfolgt wie bei herkömmlichen Finanzprodukten, also mit regulatorischem Schutz, auf regulierten Märkten und mit zentralem Clearing durch die Deutsche Börse-Tochter Eurex. Zudem fallen die beim Kauf und Verwahren von Bitcoin üblichen technischen Hürden wie das Einrichten einer Wallet weg. Diesen Monat soll das Produkt starten. In der Eschborner Börsenverwaltung ist die finale Zulassung in Arbeit.
Das Timing ist gut, erweist sich Bitcoin in der Corona-Pandemie doch als krisenfest. Für die Welt der Bitcoin-Investments bedeutet das BTCE zudem einen Seriositätsgewinn, sorgt das Produkt doch für Transparenz und Anlegerschutz. Zweifel hinsichtlich der Komplexität, Transparenz, Sicherheit und Zugänglichkeit hätten den Kryptomarkt lange ausgebremst, erklärt die ETC Group. Die Idee könnte aufgehen. Investmentoptionen im Kryptobereich gibt es zwar, doch kommen sie oft mit hohen Mindesteinstiegssummen einher oder investieren als Aktienfonds aufgelegt nur in Tech-Konzerne, die sich dem Thema widmen, also nur indirekt in Kryptocoins. Deutschland ist für die ETC Group daher nur der erste von vielen europäischen Märkten, aus denen BTCE vertrieben werden soll.