Asset Management

Deutsche HVs sind total ineffizient

Eine lebhafte Debatte über gute Unternehmensführung lieferten sich die Hauptakteure auf dem „Corporate Governance Gipfel“, den Union Investment und „Die Welt“ zum dritten Mal hoch über den Dächern Berlins im ehrwürdigen Journalisten-Club des Axel Springer-Hauses ausrichteten. Hier pflegt und zelebriert auch der Springer Verlag bis heute die Tradition des von Axel Cäsar gegründeten und von seiner Witwe Friede fortgeführten Familienunternehmens.

Die besondere Rolle und Überlegenheit von Familienunternehmen, deren Corporate Governance nach den Exzessen der Finanzkrise wieder Hochkonjunktur hat, waren auch auf dieser Tagung spürbar. So betraten zum Finale Ulrich Lehner und Lothar Steinebach die Bühne: Der eine als Mitglied des Gesellschafterausschusses noch, der andere bis 2012 als CFO in den Diensten von Henkel. Steinebach begegnete dem in der öffentlichen Debatte geforderten Machtzuwachs von HVs mit dem Vorwurf, dass diese zumindest in Deutschland extrem ineffizient seien. Beim stets polarisierenden Thema der Vorstandsvergütung lassen sich die Familienunternehmen im DAX, wie zu hören war, selten extern beraten. Das sei allein Sache des Aufsichtsrats. Wenn es gleichwohl heißt, Vergütungsexperte Michael H. Kramarsch hätte zwei Drittel der DAX-Unternehmen in seiner Hand und mit dazu beigetragen, dass der Gehaltslevel trotz verschärfter Regulierung völlig rechtskonform nahezu unverändert hoch geblieben sei, gehören zu seinem Beritt offensichtlich keine Familienunternehmen.

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