DWS-Chef Hoops wirbt für „Wokeness“
Der Begriff „Wokeness“, neudeutsch für eine hohe Sensibilität für Diskriminierung, hat sich zum Schmähwort gewandelt. Stefan Hoops, CEO der Fondsgesellschaft DWS, packt also ein sensibles Thema an, wenn er auf dem Karriereportal „Linkedin“ über „Wokeness“ spricht. Als „woke“ bezeichnet er sich selbst zwar nicht. Die Strategie, möglichst nicht öffentlich über heikle Themen zu sprechen, habe bereits um sich gegriffen, kritisiert er. Doch viel mehr störe er sich am Bestreben mancher Zeitgenossen, „anti-woke“ zu sein, denn diese Haltung führe in eine Machokultur, zu den Wölfen der Wall Street also. Treffend bezeichnet er sich als „anti-anti-woke“.
Seine Forderung: Keine Toleranz für sexuelle Belästigung, Vermeidung unbewusster Vorurteile, Einsatz für Chancengleichheit. Alles ziemlich „woke“ also – aber nicht überall selbstverständlich. Seinen Beitrag unterlegt er mit einem Bild aus dem Kraftraum: Der sportliche Manager posiert mit Hantel, angespanntem Bizeps und grimmigem Gesicht. Ob er das selbstironisch meint? Auch Muskelmänner können hochsensibel sein.