Asset Management

Erster Long-Einstieg bei der Allianz

Bei Deutschlands größtem Versicherer herrscht gute Laune. Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase kann die Allianz mit guten Ergebnissen aufwarten. Dank der frühzeitigen Umstellung auf flexiblere und damit Kapital entlastende Lebensversicherungen ist die Nachfrage von Seiten der Kunden ebenso gestiegen wie die Gewinnmarge bei den Neuabschlüssen. Und auch bei den anderen beiden Sparten, Sachversicherungen (Schaden/Unfall) und Asset Management, liefen die Geschäfte zuletzt richtig gut. Dieser positive Trend soll sich weiter fortsetzen, wie Finanzvorstand Giulio Terzariol jetzt in einem Interview mit der „Börsenzeitung“ avisiert hat.

So ist geplant, die Produktivität in den kommenden Jahren deutlich zu steigern. Die Kostenquote in der Sachversicherung (zuletzt bei 28,7%) will der Konzern zum Beispiel kontinuierlich senken. Angedacht ist dabei eine jährliche Reduzierung um 0,3 Prozentpunkte, was auch ohne Wachstum gelingen werde. In der Vermögensverwaltung will die Allianz ebenfalls Kosten sparen. Alle weiteren Details zu den neuen Zielen will das Unternehmen bei seinem Kapitalmarkttag Ende November vorlegen. Vielleicht wird es dann auch Neuigkeiten bezüglich weiterer Aktienrückkäufe geben. Ausreichend finanzieller Spielraum ist jedenfalls schon jetzt vorhanden.

Das fundamentale Umfeld stimmt also, zumal die Bewertung gerade mit Blick auf die attraktive Dividendenrendite bei voraussichtlich weiter steigenden Ausschüttungen noch Luft nach oben hat. Charttechnisch sieht es ebenfalls gut aus. Das im Frühjahr 2015 markierte und lange als Widerstand dienende Hoch bei rund 170 Euro konnte im vergangenen Jahr endlich nachhaltig überwunden werden. Anfang dieses Jahres stieg der Kurs bis auf rund 207 Euro. Bei der anschließenden Korrektur kam es im Juni noch einmal zu einem lehrbuchmäßigen Test des ehemaligen Widerstands.

Seitdem hat sich neben den großen Aufwärtstrends ein weiterer, mittlerer Aufwärtstrend (schwarz) etabliert. Dessen jüngstes Hoch ist am Freitag angelaufen worden, was gestern zu einer entsprechenden Reaktion (Käufen) der Marktteilnehmer führte. Heute Morgen fiel die Allianz erneut auf das Freitagstief zurück. Gut möglich, dass die laufende, kleine Korrektur den Kurs noch auf ein Niveau von knapp unter 189 Euro drückt. Auf diesem Niveau wäre die jüngste Aufwärtsbewegung des mittleren Aufwärtstrends zu 50% korrigiert. Zudem liegt hier das ehemalige Hoch des letzten kleinen Korrekturtrends, der zuletzt klar gebrochen werden konnte.

Wir haben vor diesem Hintergrund bei der geplanten Long-Spekulation auf die Allianz mit einem Staffellimit bei 192,50 und 189 Euro gearbeitet und den Stoppkurs auf ca. 178 Euro gesetzt. Die erste Order ist heute Morgen bei einem Kurs von rund 191 Euro ausgeführt worden.

Wir gehen davon aus, dass die Aktie in den kommenden Wochen oder Monaten zumindest das alte Hoch bei rund 207 Euro noch einmal anläuft. Dort hätten wir dann mehr als das einfache rechnerische Initial-Risiko verdient. Das beträgt bei den beiden Orders 0,65% sowie 0,73% des Tradingkapitals. Der für die Spekulation ausgewählte Mini Long Future von Vontobel (Basispreis: 142,700 Euro; Knock-Out-Marke: 149,840 Euro) hat zum aktuellen Zeitpunkt einen Hebel von 4,0.

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