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Frankfurt Main Finance – Behrens soll Wiesheu beerben

Wie uns aus dem Umfeld von Frankfurt Main Finance berichtet wird, steht Gerhard Wiesheu für eine weitere zweijährige Amtszeit an der Spitze der Finanzplatzinitiative nicht mehr zur Verfügung. Wiesheu hat bereits zwei Terms hinter sich und wird zum Jahresende plangemäß ausscheiden.

Gerhard Wiesheu, deutscher Bankier
Gerhard Wiesheu, deutscher Bankier © Frankfurt Main Finance

Als Nachfolger konnte die Initiative dem Vernehmen nach Oliver Behrens gewinnen. Dieser bringt als Europachef von Morgan Stanley bzw. bald Vorstandsmitglied von Morgan Stanley International breite internationale Erfahrung mit und kennt private und öffentliche Banken ebenso wie das Asset Management und Investment Banking. Zudem war er lange aktiv im BdB wie auch im Verband der Auslandsbanken.

Das Auswahlverfahren befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Es konnten noch nicht einmal alle übrigen Kandidaten benachrichtigt werden. Auch tagen die Gremien erst im Dezember. Dabei muss Behrens von der im Anschluss an die Vorstandssitzung stattfindenden Mitgliederversammlung erst in den Vorstand gewählt werden, der ihn dann zum Präsidenten macht. Behrens kann allerdings auf die breite Unterstützung durch die 75 Mitglieder zählen. Allen ist klar, dass er für die Finanzplatzinitiative ein Glücksgriff wäre. Der DWS-Oberaufseher, der seine Karriere bei der Deutschen Bank gestartet hat und vor seinem Wechsel zu Morgan Stanley 2015 Vizechef der DekaBank war, ist bestens vernetzt.

Außerdem ist Behrens nicht mehr voll im Geschirr, was die Ausübung des zeitintensiven Mandats vereinfacht. Bei früheren Kandidaten hatte deshalb sogar schon mal die BaFin Einspruch eingelegt. Über die Gründe für Wiesheus Rückzug muss deshalb nicht lange spekuliert werden. Seine Ernennung zum Vorstandssprecher beim Bankhaus Metzler 2023 lässt ihm weniger Zeit.

Bei Metzler hat Wiesheu, der gerne weitergemacht und dafür von den Finanzplatz-Mitgliedern auch die nötige Rückendeckung bekommen hätte, aber noch dicke Bretter zu bohren. Der Wechsel an der Spitze des Vereins, der sich die Vermarktung des Finanzzentrums auf die Fahnen geschrieben hat, dürfte auch mit einer Themen-Neujustierung einhergehen. Während das Asset Management beide verbindet, hat Wiesheu einen starken Fokus auf Japan. Behrens, der den Brexit mit Morgan Stanley hautnah erlebt hat, dürfte dagegen mehr die USA und die Wettbewerbsfähigkeit Frankfurts aus Sicht der ausländischen Institute im Blick haben. pb

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