Geschlossene Fonds 2012 – Hoffen auf Comeback
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Argumente lieferte gleich zu Beginn Jean-Pierre Bußalb, Referatsleiter bei der BaFin, die den Produktentwicklern und den Emittenten geschlossener Fonds in Zukunft auf die Finger schaut. Eine verbesserte Regulierung und neue gesetzliche Rahmenbedingungen würden dem Image der Branche, das noch stark geprägt ist aus der Zeit der Steuersparmodelle, gut tun, so Bußalb in einem von den Teilnehmern stark beachteten Grundsatzreferat. Die Zuversicht, die Bußalb für die Branche hegt, wird übrigens geteilt von Eric Romba, dem Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes VGF, der im Rahmen der PLATOW-Tagung auf einem Panel den Aspekt der verbesserten Sicherheit und Transparenz betonte.
Zuvor hatten führende Vertreter aus den unterschiedlichen Assetklassen mit ihren Vorträgen die Lage und die Zukunftsaussichten bei geschlossenen Fonds in all ihren Schattierungen beleuchtet. Hermann Wüstefeld (DWS) warnte davor, die noch relativ guten Branchen-Kennzahlen bei Immobilien in Deutschland überzubewerten. Großteilige Geschäfte bzw. ihr Ausbleiben führten schnell zu Verzerrungen nach beiden Seiten. Allerdings sieht er Investments in reale Werte durchaus im Trend, woraus auch die Beteiligungsindus-trie Honig saugen könne. Michael Ruhl (Deutsche Fonds Holding) warb für B-Standorte mit vergleichsweise hohen Renditen, während Albert Behler (Paramount Group) in den USA seit Jahrzehnten mit Erfolg auf herausragende Immobilien in Trophy-Märkten (s. PLATOW Extra am 3.10.) setzt und auch jetzt wieder darauf schwört. Den erneuten Schwierigkeiten bei Schiffsfonds begegnete Jens Brandis (Fondshaus Hamburg) in seinem Vortrag mit einer Sparoffensive bei den Betriebskosten. Die Krise sei in gewisser Weise heilsam, weil sie die Branche zur Auskehrung von Effizienzgewinnen zwinge. Für die Containerschifffahrt ist Brandis mit Blick auf die Prognosen für den Welthandel optimistisch. Die Schiffe würden noch größer werden. Eine Lanze für alternative Investments wie z. B. Private Equity brach Gabriele Volz (WealthCap). Die Asset-Klasse der „Honigbienen“ bringe Stabilität ins Depot. Die Wertentwicklung sei eng verknüpft mit den gut kalkulierbaren operativen Fortschritten. Fortsetzung folgt!
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