Finanzdienstleistungen

Gründer ziehen weiter Geld an

Jetzt geht die Konsolidierungsphase bei durch Venture Capital finanzierten Fintechs richtig los, könnte man meinen. Doch die jüngst publik gewordene Übernahme der deutschen Penta durch die französische KMU-Neobank Qonto, dürfte trotzdem nur eingeschränkt als Beispiel dafür taugen, wie sehr sich der Startup-Markt im Gefolge steigender Zinsen in den vergangenen Monaten gedreht hat.

Immerhin zeigt der Fall Qonto, dass Timing manchmal alles ist. Im Januar, als die Bewertung des 2017 gegründeten Kontoanbieters bei satten 4,4 Mrd. Euro lag, sammelte Qonto fast eine halbe Mrd. Euro Investorengelder von VC-Größen wie Tiger Global, TCV, Eurazeo und Tencent ein. Penta machte sich dagegen erst Ende Februar auf die Suche nach weiteren Geldgebern, mit etwas anderem Ergebnis als ursprünglich angepeilt.

Während aber aus anderen Sektoren schon kolportiert wird, Investoren drängten Startups zum Notverkauf an den Meistbietenden, zeigt der VC-Markt insgesamt keine echte  Abwärtstendenz. Im US-Markt, der die europäische Entwicklung oft vorwegnimmt, sieht der Datenanbieter PitchBook für H1 massive Kapitalzuflüsse, gerade in die größten Fonds. In Deutschland zählte EY im 1. Hj. 6 Mrd. Euro neues Investorengeld – 20% weniger als im Allzeit-Rekordjahr 2021, aber mehr als 2020. Fintechs sind demnach nicht mehr ganz so beliebt wie schon einmal, stattdessen ziehen Software und Energiesektor immer mehr Investoren an. Für große Runden (Trade Republic: 250 Mio. Euro) bleibt trotzdem Platz.

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