Direktbank

ING legt bei Sparplan-Offensive eine Schippe drauf

Anleger in Deutschland haben in der Krise in den Sparmodus gewechselt. Gemeint ist weniger der Konsumverzicht als vielmehr das Raten-Sparen. Das hat zuletzt auch die verhältnismäßig gute Halbzeit-Absatzstatistik des Fondsverbands BVI gezeigt (s. PLATOW v. 19.8.).

ING Deutschland-Zentrale in Frankfurt
ING Deutschland-Zentrale in Frankfurt © ING

Die gute Sparlaune der Bürger macht sich jetzt auch die Direktbank ING zunutze. Nachdem die Frankfurter zu Jahresbeginn ihre Produktpalette an kostengünstigen Indexfonds ausgeweitet haben, folgt ab September die Ausweitung des Angebots an Fondssparplänen. Und hier geht die Bank richtig in die Offensive. Waren es bislang knapp 150 Fonds, aus denen Kunden ihren Spar-Mix zusammenstellen konnten, steigt die Anzahl jetzt um 458 auf über 600 aktiv gemanagte Fonds. Diese kommen von den Anbietern DWS, Amundi, Allianz Global Investors, Franklin Templeton, JP Morgan und Fidelity.

In Zeiten, in denen die gesamte Bankenbranche unter Zinsdruck leidet, sind neue und bessere Ertragsquellen willkommen. Aktive Fonds liefern regelmäßig deutlich höhere Provisionen als ETFs. Auch beim Girokonto hat ING nachjustiert und die Konditionen geändert. Dieses ist seit dem 1.5. nur noch dann kostenlos, wenn monatlich 700 Euro eingehen. Wie viele Girokonto-Kunden (2,8 Mio. per Ende 2019) die Bank seitdem verloren hat, ist nicht bekannt. Die Corona-Krise dürfte den Abrieb beschleunigt haben, zumal viele Kunden bei der ING ihr Zweitkonto haben. Das ist CEO Nick Jue ein Dorn im Auge. Sein Ziel ist es, „mit allen Girokonto-Kunden in eine aktive Kundenbeziehung zu gehen“, wie er sagt. Der Aufbau aktiver und damit langfristiger Kundenbeziehungen wird im aktuellen Marktumfeld immer mehr zum Erfolgsfaktor.

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