Kaldemorgen-Fonds beschert DWS Rekorderträge
108 Mio. Euro sammelte die DWS im vierten Quartal über Performance Fees und andere unregelmäßige Gebühren ein. Das katapultierte die gesamten Erträge inklusive regulärer Gebühren auf beachtliche 731 Mio. Euro auf Quartalssicht und auf rekordhohe 2,77 Mrd. Euro auf Jahressicht, wie die börsennotierte Tochter der Deutschen Bank am Donnerstag festhielt. Die hohen Erfolgsgebühren überraschten die meisten Analysten, die im Durchschnitt 78 Mio. Euro auf dem Zettel hatten. Die Aktie stieg am Donnerstag um 8,4% auf 46,38 Euro. Der Jahresgewinn lag allerdings mit 658 Mio. Euro unter den Erwartungen.
Der Löwenanteil der Performance Fees stammt aus dem Mischfonds „Concept Kaldemorgen“, wie DWS-Finanzvorstand Markus Kobler in einer Konferenz mit Analysten ausführte. Der 14,7 Mrd. Euro schwere Fonds, der nach dem langjährigen Co-Fondsmanager Klaus Kaldemorgen benannt ist, hatte im vergangenen Jahr 5,3% Wertzuwachs erzielt. Ohne Erfolgsgebühren hätten Anleger deutlich mehr verdient, denn der Obolus speist sich aus dem Vermögen. Bereits im Schlussquartal 2021 hatte die DWS mit 126 Mio. Euro üppige Erfolgsgebühren verzeichnet.
Das verwaltete Vermögen erreicht 1.012 Mrd. Euro. Damit spielt die DWS erstmals in der Billionenliga. Das margenarme Passivsegment, zu dem die ETF-Marke Xtrackers zählt, bringt allein 335 Mrd. Euro auf die Waage. Ohne passive Fonds stünden die Nettomittelzuflüsse auf Jahressicht nicht mit 26 Mrd. Euro im Plus, sondern mit 16 Mrd. Euro im Minus.
Nach den gescheiterten Gesprächen mit der Postal Savings Bank of China über ein Joint Venture präsentierte DWS-Chef Stefan Hoops ein neues M&A-Schmankerl: Die DWS plane, den Anteil am chinesischen Assetmanager Harvest von derzeit 30% zu erhöhen, sagte er. Es liege aber nicht allein in seiner Hand, ob und wann eine solche Transaktion gelingen werde.