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Kopf-an-Kopf-Rennen deutscher Neobroker spitzt sich zu

Der Wettbewerb zwischen Deutschlands führenden Neobrokern, Trade Republic (Sitz in Berlin) und Scalable Capital (Sitz in München), ist dieser Tage besonders spannend zu beobachten.

Erik Podzuweit, Gründer und Co-CEO von Scalable Capital
Erik Podzuweit, Gründer und Co-CEO von Scalable Capital © Scalable Capital / Fabian Zapatka

Während Trade Republic mit einer Beschwerdewelle seiner Kunden nach dem großen App-Update kämpft, scheint es bei Scalable zumindest in der Außenwahrnehmung zuletzt deutlich besser zu laufen.

Zum einen verliehen die Gerüchte um Gespräche von Scalable mit der Deutschen Bank (ob Kooperation, Einstieg oder Übernahme ist nicht ganz eindeutig) Ende August dem Image Auftrieb. Wir postulierten anlässlich der Spekulationen, dass Scalable gute Gründe hat, sich auch bei anderen Interessenten für einen möglichen (Teil-)Verkauf zu positionieren (s. PLATOW v. 1.9.).

Zum anderen rückte Scalable heute mit der Nachricht heraus, dass der Neobroker seine Partnerschaft mit dem weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock (Q3: 9,1 Bio. US-Dollar Assets under Management) ausweitet. Blackrock ist auch an Scalable beteiligt. Dadurch können Scalable-Kunden künftig das Analyse-Tool von Blackrock nutzen, der volle Zugang steht allerdings nur „Prime“- und „Prime+“-Kunden zur Verfügung. Mit dem „Portfolio-Check“ können sie etwa prüfen, ob das Depot breit genug aufgestellt ist oder Klumpenrisiken bestehen.

Damit kommt Scalable seinem Versprechen nach, den Anlegermarkt zu „demokratisieren“, wie es im Marketing-Sprech heißt, da solche Tools bislang nur professionellen Investoren zur Verfügung standen.

Scalable zählt nach eigenen Angaben mittlerweile über 600 000 Kunden, Trade Republic liegt wohl schon bei über 2 Millionen. Zu den Beschwerden über die neue App-Version entgegnet das Unternehmen, man werde diese wie gewohnt „im aktiven Austausch mit den Kunden“ weiterentwickeln. Zudem sei das Update lediglich bei einem „sehr geringen Anteil der langjährigen Kunden“ nicht direkt gut angekommen. IT-Probleme habe es im Zuge des Relaunchs keine gegeben, sagte uns ein Trade Republic-Sprecher. ck

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