Krise aktiviert Comeback der Sparpläne
Nach Jahren des Konsums und Wohlstands stimmen uns Politik und Wirtschaft nunmehr auf harte Zeiten ein. Diese Warnung wird nicht ohne Folgen bleiben und eine Reaktion bei den Verbrauchern auslösen. Gerade in Krisenzeiten wird gearbeitet und Einkommen geschaffen. Dieses Geld wird künftig nicht mehr so stark in den Konsum fließen, sondern auf die hohe Kante gelegt, was die Sparrate der privaten Haushalte in die Höhe treiben wird. Nach einer aktuellen Studie des Marktforschers GfK hat der Konsumklimaindex im Juni ein historisches Tief erreicht. So sparen die Deutschen etwa bei größeren Anschaffungen.
Die Kehrseite des Krisenmodus der privaten Haushalte ist allerdings, dass das ersparte Geld gut aufgehoben sein will. Der bekannte Sparstrumpf oder das Kopfkissen sind da freilich keine Lösung. Daher werden in Zeiten wieder steigender Kapitalmarktzinsen Banken, Versicherungen und Fondshäuser ihre Sparprodukte in den Vordergrund schieben. Die Bausparkassen tun das bereits mit großem Erfolg, wie das 1. Hj. bei Wüstenrot zeigt (s. PLATOW v. 8.7.). Bei der Deka erfreuen sich indes Wertpapiersparpläne hoher Nachfrage (s. S. 1). Ein Blick auf die Netto-Neueröffnungen klassischer Fondssparpläne bei Union Investment zeigt, dass auch im Genossenschaftslager im 1. Hj. weiterhin ein Wachstum zu verzeichnen war, wie wir vorab hören. Die Fondsgesellschaft legt ihre Hj.-Zahlen im August vor. Ein Vergleich mit dem Vj.-Zeitraum zeigt allerdings, dass sich die Wachstumsdynamik in diesem Jahr abgeschwächt hat. Aufgrund der Schwankungen und der aktuell noch unklaren Perspektiven rät Klaus Riester, Leiter Vertrieb bei Union Investment, den Anlegern aktuell, auch Einmalanlagen ratierlich zu tätigen. Damit könnten Investitionen zeitlich gestreckt werden und von Kursschwankungen profitieren.