Landesbank

LBBW-Chef: „Rendite-Problem lässt sich nicht durch Fusionen lösen“

Die Fusionsgespräche zwischen Helaba und DekaBank sind noch nicht recht in Schwung gekommen, da mehren sich bereits die Anzeichen für ein Scheitern des Vorhabens, das als Nukleus für das von DSGV-Präsident Helmut Schleweis angestrebte Sparkassen-Zentralinstitut gilt.

Zu unterschiedlich sind die Interessen vor allem im Eigentümerkreis der DekaBank. So erstaunt es auch nicht, dass die schärfste Kritik an den Plänen für ein gemeinsames Spitzeninstitut aus Baden-Württemberg kommt, dem Sitz der bislang größten Landesbank LBBW. Deren Vorstandschef Rainer Neske glaubt nicht daran, dass sich ein Zusammenschluss der Landesbanken mit der Deka für die Eigentümer und die beteiligten Institute rechnet. Das Profitabilitätsproblem lasse sich nicht durch zwei oder drei Fusionen lösen, ist Neske überzeugt. Um die erhofften Kostensynergien heben zu können, seien zunächst hohe Investitionen für Abfindungen und eine moderne IT erforderlich, die angesichts niedriger Renditen und knapper Eigenkapitaldecken kaum zu stemmen sind.

Die im vergangenen Jahr gescheiterte Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank zeige, dass er mit dieser Ansicht keineswegs allein auf weiter Flur steht. Auch würden derzeit zwar viele Vorstandschefs europäischer Banken Zusammenschlüssen das Wort reden, doch selbst dabei mitmachen wollten sie nicht, gibt der ehemalige Deutsche Bank-Vorstand zu bedenken. Neske plädiert deshalb vielmehr für engere Kooperationen innerhalb der Sparkassen-Organisation, insbesondere bei der Digitalisierung. Ein Hintertürchen hält sich der LBBW-Lenker aber offen. Sollte sich bei den Fusionsgesprächen zwischen Deka und Helaba wider Erwarten herausstellen, dass sich ein Zusammenschluss doch rechnet, sei er durchaus gesprächsbereit, ließ Neske verlauten.

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