PLATOWFORUM – Kommt die Vermögensabgabe?
Steuer- und Rechtsthemen zogen sich wie ein roter Faden durch die Tagung. Der gewaltige Zugewinn der Vermögen in den Assetklassen Unternehmen, Aktien, Immobilien oder auch Gold schürt beim hochverschuldeten Staat Begehrlichkeiten. Allerdings seien, so Sven Oerle (EY), viele Ängste vor Zugriffen des Staates auch nicht rational. Oberle kritisierte die Komplexität des deutschen Steuersystems. Vermögende würden das Land verlassen. Es gäbe aber auch Rückkehrer. Moderiert wurde die Konferenz von Hans Christian Blum (CMS), Experte für Erbrecht, für den Schlussakkord sorgten Gregor Seikel und Axel Wenzel (Oppenhoff), die bei großen Vermögen die Notwendigkeit einer Familienverfassung erörterten. Der Sinn einer solchen Struktur sei oft bereits der Weg dorthin, wenn sich etwa vermögende Familien eine Satzung mühsam erarbeiten würden.
Neben dem steuerlichen und juristischen Rahmen bot die Tagung auch einen Streifzug durch die Assetklassen. Private Equity-Spezialist Christopher von Hugo brach eine Lanze für kleine und mittlere Unternehmen, in die es sich zu investieren lohne. Auf die richtige Auswahl komme es an. Dabei verwies von Hugo auf die Erfahrung seines Teams und ein ausgeklügeltes System der Auslese. Mark Wolter (WestInvest) empfiehlt weiter Immobilien auch mit Blick auf die magere bis negative Rendite am Rentenmarkt. Durch Corona seien Lage, Qualität und Flexibilität nochmals wichtiger geworden. Michael König (Deutsche Börse) steht für Xetra-Gold und für 5 bis 10% Anteil am Portfolio. Frank Gessner (Invao) lieferte mit seiner Blockchain (1 bis 5%) das Kontrastprogramm: „Überinvestiert zu sein ist genauso falsch wie überhaupt nicht investiert zu sein.“