Investment

Private Equity läuft sich warm

Wenn Private-Equity-Riesen wie KKR, EQT oder Advent International nach langer Durststrecke bei großvolumigen M&A-Aktivitäten vermehrt in Käuferlaune kommen, stellt sich uns direkt die Frage, ob damit nun ein Ende der vielbeschriebenen Deal-Flaute einhergeht.

Blick ins Zahlenwerk
Blick ins Zahlenwerk © CCO

Besonders Transaktionen im oberen dreistelligen Millionen- oder gar im Milliardenbereich waren die vergangenen Monate rar. Mit dem nun angekündigten Verkauf der Beteiligung an Schülke & Mayr durch EQT bei einem Unternehmenswert von geschätzt 1,4 Mrd. Euro oder dem Kauf des Verlags Simon & Schuster durch KKR (die nun ebenso in OHB investieren, s. heutige PLATOW Börse) für schmucke 1,62 Mrd. US-Dollar (in Cash!) könnte die Halbjahresbilanz im LargeCap-Segment rosiger ausfallen als in den Vorperioden.

Die auf den Mittelstand fokussierte DPE Deutsche Private Equity hat im 1. Halbjahr dieses Jahres 582 Investitionsopportunitäten aus dem DACH-Markt heraus gesehen, wie PLATOW auf Anfrage erfuhr. Das SmallCap-Segment war hierbei überproportional vertreten. Auch MidCap laufe gut, LargeCap schwächele nach Einschätzung der Spezialisten weiterhin. „In der 2. Jahreshälfte sehen wir hier auch keine signifikante Änderung“, sagt uns Mathias Weidner, Head of Business Development bei DPE.

Dass sich infolge des abrupten Zinsanstiegs die Finanzierungskonditionen verschlechtert und Unsicherheiten zu Diskrepanzen bei den Bewertungsvorstellungen geführt haben, hätte zwar Auswirkungen auf alle Größensegmente, doch „attraktive“ Branchen wie IT und Healthcare seien davor recht gefeit, ist Weidner überzeugt.

DPE selbst beschäftigt momentan gut 50 Mitarbeiter, verwaltet 3 Mrd. Euro an Vermögen und hielt zum Stichtag 30.6. 18 Portfoliounternehmen. Der letzte Fonds (CF I) wurde 2022 eingesammelt (710 Mio. Euro). Er soll für das Wachstum von Eraneos und valantic verwendet werden. Die Gesellschaft investiert zu 70-80% in deutsche Firmen, 10% Schweiz und der Rest in Österreich. Die Größe der Deals bewegt sich meist zwischen 60 Mio. und 300 Mio. Euro. ck

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