Revolut – Kampfansage aus UK
Dort tritt die neue App dann gegen Konkurrenten wie Trade Republic, Scalable Capital oder Bitpanda an, die sich höllisch in Acht nehmen müssen. Denn Revolut hat 45 Mio. Kunden und dank der letzten Finanzierungsrunde eine zum Bersten gefüllte Kriegskasse. Mit einer Bewertung von 45 Mrd. US-Dollar ist das Start-up zurzeit doppelt so viel wert wie Robinhood und etwa neunmal so viel wie Trade Republic, wobei die letzte Bewertung des Berliner Start-ups aus 2022 stammt.
Schon jetzt nutzen 3 Mio. Menschen den Investment-Service, der bisher Teil der Haupt-App war. Mehr als 8 Mrd. Euro haben die Anleger investiert. Künftig können Kunden die neue App auch ohne Revolut-Konto nutzen. Der Start des Spin-offs ist dafür perfekt getimt. Mit sinkenden Zinsen wenden sich wieder mehr Privatanleger dem Finanzmarkt und den Trading-Apps zu. Genau die will das Fintech mit über 4.800 Finanzinstrumenten, darunter Aktien, Anleihen sowie ETFs und einer Tradingflat zu sich locken.
Für Revolut ist die eigene App somit der nächste Schritt hin zu einem echten Bankenkonkurrenten und passt in die Strategie von Chef Nik Storonsky, aus Revolut eine „wahrhaft globale Bank” zu machen, die auch mit großen US-Banken wie JPMorgan oder britischen Bankriesen wie HSBC mithalten kann. Sie ist zudem eine Möglichkeit, sich von europäischen Fintechs weiter abzusetzen. Den Konkurrenten N26 hat das Start-up aus Großbritannien sowieso längst meilenweit abgehängt. Während die deutsche Neobank Expansionspläne nach Brasilien oder in die USA canceln musste, konnte Revolut sich erst jüngst die langersehnte Banklizenz in UK sichern und greift jetzt mit seiner Invest-App in ganz Europa an. nh