Scalable Capital kann jetzt noch schneller wachsen
Damit ist die Gesamtfinanzierung auf 66 Mio. Euro gestiegen. Mit dem Geld soll vor allem die Entwicklungsabteilung weiter ausgebaut werden, um das Geschäft mit Privatkunden voranzutreiben und neue Whitelabel-Lösungen für Banken, Versicherer und Asset Manager anzubieten, heißt es. „Das Investment wird unser Wachstum beschleunigen“, lässt sich Erik Podzuweit, Mitgründer und Geschäftsführer von SC, zitieren.
Für noch schnelleres Wachstum braucht SC das Geld aber nicht wirklich. Die Konkurrenz ist, wie es heißt, weit abgeschlagen. Mit einem digital verwalteten Vermögen von mehr als 1,5 Mrd. Euro gilt der in München sitzende Robo-Advisor in Europa als führend. Auf Platz 2 folgt in Deutschland der Comdirect-Robo Cominvest mit 400 Mio. Euro. „Bald haben wir die halbe Milliarde geschafft“, verriet uns CEO Arno Walter am vergangenen Donnerstag auf der Halbjahres-PK der Comdirect in Frankfurt (s. PLATOW v. 2.8.).
In den vergangenen Jahren verzeichnete der europäische Markt für digitale Vermögensverwaltung einen rasanten Aufschwung. Per Ultimo 2018 belief sich das verwaltete Vermögen in Europa auf ca. 14 Mrd. Euro bei etwa 900 000 Kunden. Die guten Zeiten dürften noch etwas anhalten. Doch die Luft könnte prompt dünner werden, wenn sich das Konjunkturklima eintrübt. Dann wird sich zeigen, wie die Algorithmen der Robo-Advisor in Krisenzeiten funktionieren. Weil es sie noch nicht lange gibt, konnten sie ihren Erfolg noch nicht über einen längeren Zeitraum unter Beweis stellen. Möglicherweise ist das frische Kapital für SC auch ein gutes Polster für schlechtere Zeiten.