Springer Nature – Die Unendliche Geschichte
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Das mit seiner unerreichten Historie – sie umfasst mehr als 175 Jahre Verlagsgeschichte und seit der Fusion mit Teilen der Macmillan Publishers das vor bald 150 Jahren erstmals erschienene weltberühmte Fachmagazin „Nature““ – wahrlich einzigartige Unternehmen hat verlegerisch alles richtig gemacht, nur konnten die Investoren, die die Geschicke des Unternehmens seit dem nur vorübergehenden Gastspiel von Bertelsmann in unterschiedlicher Formation bestimmen, den Hals nicht voll genug kriegen. Auf der Habenseite der operativen Führung von Springer Nature steht die im Vergleich zu anderen Verlagen noch rechtzeitig begonnene und in all ihren Facetten umgesetzte Digitalisierung. Sie macht den ausgewiesenen Wachstumsmarkt „Wissenschaft und Forschung““ über die Plattform „Springer Link““ und die von Springer angeführte „Open Access““-Bewegung für die Nutzer jederzeit verfügbar und für den Verlag fast beliebig skalierbar. Das schafft regelmäßige und üppige Erlösströme, um die Springer Natur jeder Publikumsverlag nur beneiden kann.
Hinsichtlich der Wahl seiner Manager hat Springer Nature ebenfalls aufs richtige Pferd gesetzt. Zunächst krempelte das Duo Derk Haank und Martin Mos, beide vomgroßen Rivalen Reed Elsevier, das etwas angestaubte Traditionsunternehmen um. Dann holten die Eigentümer 2017 für Insider nicht überraschend mit Daniel Ropers einen in den Niederlanden gefeierten Internet-Unternehmer (bol.com) als neuen CEO. So weit, so gut. Wären da nicht die Investoren. Schon 2003 wurde Springer von Bertelsmann an Finanzinvestoren (Cinven, Candover) abgestoßen. Durch die Finanzkrise geriet Candover in Not. Es folgen die Verkäufe zunächst an EQT, dann der Einstieg von BC Partners. Diese wiederum gibt 2015 ihre Mehrheit an Stefan von Holtzbrinck. Quasi seit zwei Jahrzehnten ist ein möglicher Börsengang von Springer immer wieder angedacht. Stets waren, wie auch jetzt, überzogener Preis und hohe Schulden Haupthindernis.
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